Beschreibung
Europa darf man beim Wort nehmen. Es hat versprochen, aus den in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begangenen Fehlern zu lernen und - nach unendlichem Leid - den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen ohne den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu vergessen. Es hat versprochen, einen gerechten Ausgleich zu schaffen zwischen den Rechten des Einzelnen und dem, was in einer demokratischen Gesellschaft Not tut. Siebzig Jahre später ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Was wurde erreicht, wo hat Europa versagt? Hat es vermocht, die Geisel des Krieges zu bannen, Macht einzuhegen, Sorgen und Nöte ernst zu nehmen? Die Zweifel an Europa sind laut; viele fragen, ob es wirklich guten Willens ist. Die Erzählung der fast siebzigjährigen Geschichte des Europäischen Gerichtshofs als richterliche Instanz zum Schutz der Menschenrechte kann Antworten geben. Man sieht Wohl und Wehe, Beeindruckendes und Enttäuschendes, das Ineinandergreifen von Politik und Recht. Die Geschichte lässt nicht gleichgültig. Europa hat zugleich mehr erreicht, als man vielleicht zu hoffen gewagt hat und läuft doch Gefahr, an seinem Erfolg zu scheitern.