Beschreibung
Der Versuch, der hier vorgelegt wird, hat zum Ziel, die Bildsprache der römischen Kunst für das allgemeine Verständnis der römischen Kultur zu erschließen. Die Bemühungen der jüngsten Zeit, römische Bildwerke als Zeugnisse politischer Absichten und gesellschaftlicher Verhältnisse zu begreifen, haben häufig dazu geführt, daß formale Phänomene gegenüber Ikonographie und Ikonologie stark in den Hintergrund traten, wenngleich diese Einseitigkeit bei der Begründung der modernen Ikonologie durch E. Panofsky nicht notwendig angelegt war. Gewiß könnte man um der neuen Fragestellung willen eine Weile auf die traditionelle Formanalyse verzichten – aber der Verzicht hat schwerere Folgen als vielfach bewußt ist, und zwar gerade für die Sozialgeschichte. Denn nur wenige kulturelle Phänomene haben einen derart ausgeprägten kollektiven und sozialen Charakter wie der künstlerische Stil und die Bildsprache.