Beschreibung
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Behindertenhilfe, Lehrerinnen und Lehrer in Förderschulen und allgemeinbildenden Schulen, aber auch Eltern, heilpädagogische oder therapeutische Fachkräfte klagen über ein Problemverhalten, über Verhaltensstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Lernschwierigkeiten, geistiger oder komplexer Behinderung. Dieses Buch bietet auf fundierter wissenschaftlicher Grundlage konkrete Hilfen für den alltäglichen und speziellen Umgang mit herausforderndem Verhalten. Einen herausragenden Stellenwert hat dabei ein an Stärken orientiertes pädagogisches Konzept, das als Positive Verhaltensunterstützung nachweislich als effektiv und tragfähig für die Praxis gelten darf. Ein Lehrbuch für Schule, Heilpädagogik und außerschulische Unterstützungssysteme. In seiner 7. aktualisierten Auflage, erweitert durch Angebote wie Marte Meo®, tiergestützte Methoden, ProDeMa® und entwicklungsfreundliche Beziehung, ist es als Standardwerk für Best Practice unverzichtbar.
Autorenportrait
Prof. Georg Theunissen ist Leiter des Arbeitsbereichs der Pädagogik und Sozialen Arbeit bei Menschen mit geistiger Behinderung oder kognitiven Beeinträchtigungen an der MLU Halle-Wittenberg.
Inhalt
Vorwort zur sechsten, aktualisierten Auflage 9
Vorwort zur siebten, aktualisierten und erweiterten Auflage 10
1 Geistige Behinderung – Intellektuelle Behinderung – Lernschwierigkeiten 11
Zur psychiatrisch-nihilistischen Sichtweise 11
Zur entwicklungspsychologischen Sichtweise 13
Zur IQ-bezogenen Sicht 15
Zur Klassifikation nach ICD-10 und DSM-IV 16
Geistige Behinderung aus der Subjekt-Perspektive 18
Geistige Behinderung als komplexes Phänomen von sich wechselseitig bedingenden und verstärkenden Faktoren 21
Zum Behinderungsmodell der ICF 32
Zum Konzept der AAIDD 35
Zur Klassifikation nach DSM-5 40
Zu den Fachbegriffen: Intellectual and Developmental Disabilities 42
Zu den Fachbegriffen: Learning Disabilities und Lernschwierigkeiten 44
2 Verhaltensauffälligkeiten: Begriffsverständnis und Erklärungsansätze 49
Zu den Erscheinungsformen 50
Verhaltensauffälligkeiten im Lichte sozialer Zuschreibung 52
Zu den Parallelbegriffen 55
Zu den Erklärungsansätzen 59
Zur psychiatrischen Sicht 60
Zur sozialwissenschaftlichen Sicht 62
Zur systemökologischen Sicht 64
3 Das Konzept für die außerschulische Behindertenarbeit 71
Handlungsbestimmende Leitprinzipien 73
Unbedingte Achtung vor dem Wertsein des Anderen 74
Beziehungsgestaltung und kommunikatives Verhältnis 75
Subjektzentrierung und Individualisierung 75
Ganzheitlichkeit 76
Entwicklungsgemäßheit 77
Autonomie und Empowerment 77
Neurowissenschaftliche Orientierung und Stärken-Perspektive 79
‚Seinlassen’ und Vertrauen in die Ressourcen 80
Lebensweltorientierung 81
Inklusion, Partizipation (Teilhabe) und Bürgerzentrierung 81
Persönliche Zukunfts-, Lebensstil- und Netzwerkplanung 83
Zur allgemeinen Alltagsarbeit 94
Bausteingruppe I: Zentrale Bereiche der Alltagsarbeit 94
Rehabilitative Pflege 95
Hausarbeit und Haushaltsführung 96
Freizeitbezogene Lebensgestaltung und ästhetische Praxis 97
Allgemeine Lebensberatung und Bildungsassistenz 97
Psychosoziale Lebenshilfe und körperliche Aktivierung 98
Gesellschaftliche Integrationshilfe und kulturelle Partizipation 99
Bausteingruppe II: Spezielle Elemente der allgemeinen Konzeption 99
Angebote 99
Zeit 100
Soziale Kommunikation und Beziehungen 100
Lebensmilieu 101
Gruppenbesprechungen 102
Assistierende Hilfen 102
Pädagogische Methoden und Handlungsmodelle 108
Lehrmethoden und Phasenmodelle 108
Verfahrensweisen 109
Allgemeine positive Unterstützungs- und Verkehrsformen 109
Verhaltensaufbauende und -stabilisierende Methoden 110
Spezielle symptomorientierte Interventionsformen 111
Spezielle präventive Methoden 118
Sozialformen 120
Zur Speziellen Pädagogik 121
Spezielle gruppenbezogene Maßnahmen 122
Beispiel eines gruppenbezogenen Angebots zur Förderung sozialer
Kompetenz auf der Grundlage von Theaterarbeit (von Dörte Fiedler 123
Resümee 130
Lebensweltbezogene Schlussbetrachtungen 131
Einzelhilfe durch Positive Verhaltensunterstützung 132
Unterstützerkreis 134
Funktionales Assessment 135
Indirektes Assessment 135
Aufbereitung der Lebensgeschichte 136
Direktes Assessment 140
Zur Einbeziehung der Person 142
Funktionale Problembetrachtung 143
Bildung von Arbeitshypothesen und Zielen 146
Unterstützungsmaßnahmen 147
1) Veränderung von Kontextfaktoren 148
2) Zur Erweiterung des Verhaltens- und Handlungsrepertoires 152
3) Zur Veränderung von Konsequenzen 153
4) Persönlichkeits- und lebensstilunterstützende Maßnahmen 155
5) Krisenmanagement 157
Zur Umsetzung der Einzelhilfe (Ampel-Phasen als Orientierungshilfe 158
Ein abschließendes Beispiel aus der Praxis 163
4 Das Konzept für Schule und Unterricht 171
Primäre Prävention und Intervention:
Zum schulbezogenen Konzept einer positiven Verhaltensunterstützung 172
Zur Vorgehensweise und Arbeitsschritte 173
Bildung eines SWPBS-Team und Erstellung der Ausgangslage 173
Primäre Prävention auf klassenbezogener Ebene 178
Sekundäre Prävention und Intervention:
Zur gruppenbezogenen positiven Verhaltensunterstützung 182
Sportangebote (am Beispiel von Judo 182
Soziometrisch orientierte bildnerische Aktivitäten 186
Positive Peerkultur 187
Regellernen durch verhaltenssteuernde Visualisierungen 188
Stärkenorientierte und lebensnahe Projektarbeit 190
The Behavior Education Program (BEP 191
Tertiäre Prävention und Intervention:
Positive Verhaltensunterstützung als Einzelhilfe 194
Unterstützerkreis und Zielsetzung 195
Wraparound, Persönliche Lebensstil-/Zukunftsplanung und funktionales Assessment 196
Experimentelle funktionale Analyse 198
Entwicklung eines Unterstützungsprogramms 199
1. Ebene: Kontextbezogene Interventionen 199
2. Ebene: Verhaltensorientierte Interventionen 203
3. Ebene: An Konsequenzen orientierte Interventionen 204
4. Ebene: Persönlichkeits- und lebensstilorientierte Interventionen 207
5. Ebene: Krisenintervention 208
Durchführung und Evaluation 209
Rolle der Lehrkräfte 209
Schlussbemerkung 211
Beispiele aus der Praxis 212
5 Pädagogisch-therapeutische Arbeitsformen – ein synoptischer Überblick 223
Basale Kommunikation (nach Mall 223
Basale Stimulation (nach Fröhlich 226
Entwicklungsfreundliche Beziehung (mit Christina Feschin) 228
Erlebnispädagogik 236
Festhaltetherapie 239
Gentle Teaching 242
Heilpädagogische Rhythmik 244
Marte Meo (mit Christina Feschin) 247
Mediation 253
Neuropsychologisch orientierte Lernförderung und Therapie 260
Pädagogische Kunsttherapie (therapeutisch-ästhetische Erziehung 271
Pränatalraum-Musiktherapie 274
Problemlösende Alltagsgeschehnisse (nach Affolter 278
Problemlösungstraining 282
Professionelles Deeskalationstraining (ProDeMa) (mit Christina Feschin) 287
Psychomotorik/Motopädagogik 297
Psychomotorische Therapie (nach Aucouturier und Lapierre 299
Selbstsicherheitstraining 301
Sensorische Integration (nach Ayres 305
Snoezelen 308
Soziales Lernen (soziales Kompetenztraining 311
Sozial- und Alltagsgeschichten (Social Stories 316
TEACCH-Konzept 324
Tiergestützte Methoden und Angebote 329
Unterstützte Kommunikation 338
Validation 348
‚Verhaltensphänotypisch’ orientierte Förderung und Lebenshilfe 353
Wahrnehmungsförderung und Bewegungserziehung (nach Frostig 359
Schlussbemerkung zur Wirksamkeit der Angebote 362
Anmerkungen zu Kapitel 5 373
Literatur 383
Der Autor 412