Beschreibung
Mit der fortschreitenden Digitalisierung gehen fundamentale gesellschaftliche Transformationsprozesse einher, die weit über eine bloße Rekonfiguration technischer, medialer oder wirtschaftlicher Verhältnisse hinausreichen. Sie betreffen sämtliche Bereiche sozialer Koordination, Kommunikation und Entwicklung der gegenwärtigen Gesellschaft. Die Einführung ordnet die viel diskutierte "digitale Transformation" in das langfristige Wechselverhältnis von Technik und Gesellschaft ein und zeigt die Diskontinuitäten, aber auch die Kontinuitäten in diesem Prozess auf. Sie gibt einen systematisierenden Überblick über die Kerndynamiken dieses einschneidenden soziotechnischen Strukturwandels und diskutiert schließlich die damit einhergehenden grundsätzlichen Ambivalenzen aus einer technik-, medien- und innovationssoziologischen Perspektive.
Autorenportrait
PD Dr. phil. Jan-Felix Schrape forscht und lehrt am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart.
Inhalt
I Einleitung: Technik und Gesellschaft 4
II Soziologie der Technik: Grundlagen und Positionen 8
1. Soziotechnischer Wandel als Ausgangspunkt für die Soziologie 8
2. Technik als Gegenstand der Soziologie 11
3. Technik als Struktur, Institution, Handlungsträger und Medium 15
4. Soziotechnische Innovationsprozesse 18
5. Koevolution von Technik und Gesellschaft 25
III Digitalisierung als soziotechnischer Transformationsprozess 30
1. Emergenz der Informationsgesellschaft 31
2. Beginnende Computerisierung der Lebenswelt 35
3. Gesellschaftliche Aneignung des Internets 39
4. ›Web 2.0‹ und Aufstieg der Plattformunternehmen 42
5. Vergegenwärtigung der digitalen Transformation 46
6. Bilanz: Phasen und Dynamiken der Digitalisierung 50
IV Digitalisierung und gesellschaftliche Koordination 54
1. Markt: Dezentralisierung und Zentralisierung 56
2. Arbeit: Flexibilisierung und Standardisierung 63
3. Organisation: Horizontalisierung und Reformalisierung 70
4. Kooperation: Öffnung und Schließung 76
5. Kollektivität: Erweiterung und Kontrolle 83
6. Bilanz: Zwischen Ermöglichung und Kanalisierung 91
V Digitalisierung und gesellschaftliche Kommunikation 94
1. Plattformisierung der Medienstrukturen 95
2. Individualisierung der Medien- und Kommunikationsrepertoires 102
3. Pluralisierung der Öffentlichkeitsarenen 108
4. Soziotechnische Aushandlung von Sichtbarkeit 114
5. Dynamisierung der gesellschaftlichen Wirklichkeitskonstruktion 120
6. Bilanz: Zwischen Kontinuität und Bruch 125
VI Resümee: Digitalisierung und Gesellschaft 128
Persönliche Schlussbemerkung 133
Literatur 135
Sachindex 147
Personenindex 152
Abbildungen und Tabellen 154