Beschreibung
Damit die Ergotherapie als Disziplin weiter Bestand haben kann, braucht es eine gemeinsame und dem aktuellen ergotherapeutischen Paradigma folgende Ausrichtung, die Betätigung ins Zentrum des beruflichen Denkens und Handelns stellt. Diese Ausrichtung stärkt Ergotherapeut*innen sowohl in ihrer eigenen Berufsidentität als auch gegenüber anderen Berufsgruppen im interdisziplinären Team, befähigt Klient*innen zu mehr Selbstmanagement und trägt ebenfalls den gesellschaftlichen Entwicklungen wie z.B. Partizipation und Inklusion Rechnung. Um Therapeut*innen und Lernende im psychosozialen Fachbereich zu ermutigen und zu befähigen, den Sprung in die betätigungszentrierte Ergotherapie zu wagen und zu schaffen, bietet dieses Buch folgende Inhalte: Geschichtliche Hintergründe hin zu den aktuellen Rahmenbedingungen Inhalte der Occupational Science als Bezugswissenschaft Werkzeuge für betätigungszentriertes Arbeiten wie z. B. ergotherapeutische Modelle, Bezugsrahmen, Professional Reasoning oder Gesprächsführung Die Darstellung methodischen Handelns anhand von Fallbeispielen in den Settings Akutpsychiatrie, Tagesklinik, Tagesstätte und Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) Vorstellung betätigungszentrierter Konzepte durch Expert*innen ebendieser Grundlagen zu Konflikt- und Change-Management zur Implementierung betätigungszentrierter Ergotherapie Die Autorinnen möchten mit diesem Buch dazu beitragen, dass Klient*innen der Ergotherapie Zugang zu einer professionellen und nachhaltigen Therapie erhalten, die sich an ihren Bedürfnissen und ihrem Alltag orientiert und dafür sorgt, dass sie dadurch zu mehr Lebensqualität und Wohlbefinden gelangen.
Autorenportrait
Rebecca Lang arbeitet seit 1996 als Ergotherapeutin, zunächst 22 Jahre lang in einer akutpsychiatrischen Fachabteilung eines Allgemeinkrankenhauses. 2019 Bachelor of Science in Occupational Therapy an der Zuyd Hogeschool in Heerlen (NL), derzeit im berufsbegleitenden interdisziplinären Masterstudiengang Ergotherapie/Physiotherapie/Logopädie an der HAWK in Hildesheim. Nach 12 Jahren Lehrtätigkeit auf Honorarbasis an verschiedenen Berufsfachschulen in NRW, arbeitet sie mittlerweile als festangestellte Dozentin für Ergotherapie an den Döpfer Schulen Köln sowie an der Zuyd Hogeschool in Heerlen (NL). Ihr Hauptaugenmerk legt sie seit der Ausbildung auf die ergotherapeutische Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Nachdem sie es nach langjährigen Erfahrungen mit traditionellen ergotherapeutischen Ansätzen wagte, ihre ergotherapeutische Arbeit auf Betätigung auszurichten, ermutigten sie die zahlreichen positiven Rückmeldungen und Entwicklungen ihrer Klient*innen zu diesem Buchprojekt. Nicole Kaldewei arbeitet seit 2003 als Ergotherapeutin, zunächst im pädiatrischen Fachbereich, wechselte nach dem Bachelorstudium aber in den psychosozialen Kontext und die Lehre. Nach dem Abschluss eines berufsbegleitenden Masterstudiengangs in Klinischer Sozialarbeit und Sozialmanagement begann sie 2016 ihre Tätigkeit als Dozentin an der Zuyd Hogeschool in Heerlen (NL). Sie ist praktisch tätig in der Eingliederungshilfe mit Menschen mit psychischen Erkrankungen und Mitherausgeberin der Fachzeitschrift ergopraxis des Thieme Verlags. Die selbst erlebten, aber auch von Studierenden vorgetragenen Hemmnisse in der Praxis bei gleichzeitig empfundener Freude am theoriegestützten methodischen Handeln haben sie motiviert, Rebecca Lang bei diesem Buchprojekt zu begleiten.