Beschreibung
Mit meisterhafter Kenntnis des historischen Materials und theoretischer Brillanz erzählt Wolfgang Schivelbusch, wie die Einführung der Eisenbahn im Zuge der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert nicht nur Wirtschaft, Infrastruktur und Stadtbild veränderte, sondern auch die Wahrnehmung von Zeit und Raum, von Geschwindigkeit und Landschaft vollkommen erneuerte. Schivelbusch beschreibt, welche psychischen Leiden den Durchbruch der durch den Menschen entfesselten technischen Kraft begleiteten und wie der Zerrüttung der Passagiere durch wohnliche Ausstaffierung und mehr Komfort entgegengewirkt werden sollte. Und er zeigt, welche sozialen Bezüge sich zwischen den Reisenden in Abteilen und Großraumwagen entspannen. Eine ebenso rasante wie elegante Tiefenanalyse unserer Zivilisation und der kulturprägenden Rolle der Technik: ein Klassiker der Kulturwissenschaft.
Autorenportrait
Wolfgang Schivelbusch, geboren 1941 in Berlin, studierte Literaturwissenschaft, Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main. Nach vier Jahrzehnten zwischen New York und Deutschland lebte er seit 2013 als freier Autor in Berlin. 2003 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste zu Berlin, 2013 den Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg. Schivelbusch starb im März 2023.