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Gründe des Bösen.

Ein Essay im Anschluss an Kant, de Sade und Arendt.

Erscheinungsjahr: 2019
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783796538162
Auflage: 1. Auflage
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Gibt es Gründe für das Böse, oder geschieht es grundlos? Ist das Böse das gänzlich Unvernünftige? Oder besitzt es gar eine rationale Struktur, die sich weiter verständlich machen lässt? Diesen Fragen geht Jörg Noller anschliessend an Kant, de Sade und Arendt nach - die drei Denker dienen der Untersuchung als historisch-­systematische Koordinaten. Er argumentiert dafür, dass böse Handlungen Willensakten entspringen, die sich rational weiter beschreiben lassen und in unserer individuellen Freiheit gründen. Aufschlussreich dafür ist Kants Begriff des «Vernünftelns». In dieser weit verbreiteten Aktivität konstruiert sich das Subjekt durch Missbrauch der Vernunft eine Gedankenordnung, in der individuelle Zwecksetzungen als gerechtfertigt erscheinen. Bei de Sade begegnen wir dann einer Vernunft, die im Gegensatz zur Kantschen nicht das Gute will, sondern das Böse kategorisch befiehlt. Inwiefern aber lässt sich ein solch böses  System der Vernunft konsequent denken und leben? Hannah Arendt schliesslich prägte den provokativen Begriff einer «Banalität des Bösen». Inwiefern kann aber das Böse banal sein, wo es uns doch irritiert und verletzt? Anschliessend an diese Gedanken entwickelt Noller eine Theorie des Bösen und analysiert die Gründe, die uns trotz aller Aufklärung immer noch böse handeln lassen. Noller legt mit diesem Essay einen eindrucksvollen Überblick der verschiedenen Dimensionen der allgemeinen Scheinhaftigkeit des Bösen vor. [] Die Fülle des von ihm zusammengetragenen Materials sowie die eingängige Aufbereitung desselben leisten einen wichtigen Beitrag auf dem Weg der theoretischen wie persönlichen Aufklärung der Formen des Scheins des Bösen." S. Böhm, Theologie und Philosophie 3/2020

Autorenportrait

Der Autor Dr. Jörg Noller, geboren 1984, hat Philosophie, Geschichte, Literaturwissenschaft und Theologie  in Tübingen und München studiert. Er hatte Forschungsaufenthalte an den Universitäten Pittsburgh, Chicago und Notre Dame (USA). 2014 promovierte er mit einer Arbeit zum Freiheitsproblem im Ausgang von Kant. Seitdem arbeitet er an seiner Habilitationsschrift über personale Lebensformen.

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