Beschreibung
1917 veröffentlichte Robert Walser in drei verschiedenen Verlagen gleich drei neue Bücher: die Sammlung «Prosastücke» bei Rascher & Cie in Zürich, die «Kleine Prosa» bei Alexander Francke in Bern und die längere Erzählung «Der Spaziergang» im Verlag Huber & Co, Frauenfeld und Leipzig, in dem dann ein Jahr später auch das «Poetenleben» ( KWA I 9) erschien. Es handelt sich mehrheitlich um zuvor noch nicht gedruckte Texte; die wenigen Ausnahmen hat er so eingreifend bearbeitet, dass man von eigenständigen Fassungen sprechen kann. In neuer Weise setzt Walser sich in diesen Büchern mit Form und Inhalt seines Erzählens auseinander. Er variiert die poetologischen Mittel und die Möglichkeiten der Kleinen Form und sucht zugleich nach neuer schriftstellerischer Selbstverständigung. Im Hintergrund standen dabei die Rückkehr aus Berlin in die Schweiz und die Erfahrung und Beobachtung des Ersten Weltkriegs.
Leitmotivisch lässt sich die Beschäftigung mit Form und Tradition der Novelle verfolgen. Dies gilt nicht nur für die längere Erzählung «Der Spaziergang», sondern auch für zahlreiche Texte der Sammlungen «Prosastücke» und «Kleine Prosa». In Abgrenzung von den «Schwesterkünsten» Musik und Malerei richtet er sein Augenmerk auf die synästhetische Kraft der Poesie. Walser hat intensiv an diesen Texten, die er selbst als «teils ernster Teil heiterer Natur charakterisierte, gearbeitet. «Jedes einzelne Stück», schrieb er an den Rascher-Verlag, «ist mit starkem Fleiß und mit der sorgfältigsten Behutsamkeit geschrieben».
Rezension
«Jedes einzelne Stück ist mit starkem Fleiß und mit der sorgfältigsten Behutsamkeit geschrieben». Robert Walser