Beschreibung
Zu Beginn des Bandes werden die institutionellen Bedingungen der Philosophie behandelt – Zeitschriften und Bücher, Kollegien, Universitäten und Akademien. In der ersten Jahrhunderthälfte waren Staat, bürgerliche Gesellschaft und Geschichte die zentralen Themen der philosophischen Diskussion. Ein eigenes Kapitel ist Giambattista Vico gewidmet, der mit seiner neuen Methode zu den Begründern des Historismus und der modernen Geistes- und Kulturwissenschaften gehört. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die philosophischen Implikationen und methodischen Fragestellungen der mathematisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen. Die skeptischen, materialistischen und kirchenkritischen Tendenzen der Aufklärung riefen die katholische Apologetik auf den Plan, die vielfältige philosophische Argumentationsstrategien entwickelte – bis hin zu Versuchen, Katholizismus und Moderne miteinander zu versöhnen. In der zweiten Jahrhunderthälfte war Mailand das Hauptzentrum der italienischen Aufklärung – mit Pietro Verri und vor allem Cesare Beccaria, der durch seine Kritik an Folter und Todesstrafe in ganz Europa bekannt wurde. Am Schluss wird die süditalienische Aufklärung dargestellt, die wesentlich durch Antonio Genovesi geprägt war, der eine in theologisch-scholastischer Tradition stehende Philosophie mit der neu aufkommenden Wissenschaft der politischen Ökonomie verband.
Aus dem Inhalt:
Einleitung: Konturen der Philosophie des italienischen Settecento (Wolfgang Rother).
Erstes Kapitel: Die institutionellen Bedingungen der Philosophie (Calogero Farinella).
Zweites Kapitel: Politische Philosophie und Geschichte zwischen 1700 und 1750 (Vittor Ivo Comparato).
Drittes Kapitel: Neapel und Vico (Manuela Sanna, Giuseppe Cacciatore, Maurizio Martirano).
Viertes Kapitel: Philosophie und Naturwissenschaften (Paolo Casini).
Fünftes Kapitel: Religionsapologetik (Carlo Borghero).
Sechstes Kapitel: Politische Theorie, Rechtsphilosophie und Ökonomie in Nord- und Mittelitalien (Wolfgang Rother).
Siebtes Kapitel: Politische Philosophie und Ökonomie in Süditalien (Anna Maria Rao, Wolfgang Rother, Antonio Trampus).
Autorenportrait
Johannes Rohbeck, geb. 1947, studierte Philosophie, Germanistik, Politologie und Soziologie in Bonn und an der Freien Universität Berlin. Er ist Professor für Praktische Philosophie an der Technischen Universität Dresden.
Wolfgang Rother, geb. 1955, studierte Philosophie, Theologie und Germanistik in Marburg, Tübingen und Zürich. Er ist Professor für Philosophie an der Universität Zürich, Autor verschiedener Bücher zur Ideengeschichte und Mitherausgeber des Grundrisses der Geschichte der Philosophie sowie mehrerer wissenschaftlicher Buchreihen.
Rezension
Die erste umfassende Darstellung der italienischen Philosophie des 18. Jahrhunderts in deutscher Sprache