Beschreibung
Schon kurz nach der Gründung der ersten Kolonien erlebte das griechische Sizilien während der archaischen und klassischen Epoche eine kulturelle und literarische Blüte, die derjenigen im Mutterland in nichts nachstand. Auf ganz verschiedenen Gebieten wurden der Lyriker Stesichoros, der Komiker Epicharm, der Philosoph Empedokles und der Redner Gorgias zu wegweisenden Gestalten, deren gemeinsame Verwurzelung in der frühkolonialen Welt hier erstmals umfassend und unter Einbeziehung nicht-literarischer Quellen dargestellt wird. Dabei entsteht das Bild einer lebendigen Kulturlandschaft, deren Eigenart wesentlich durch das für eine (post)koloniale Gesellschaft typische Bewusstsein für Sprache und Identität geprägt ist und die ihrerseits die gesamtgriechische Geistesgeschichte in mannigfacher Weise befruchtet hat.
Autorenportrait
Andreas Willi, geboren 1972 in Altstätten/Schweiz, studierte Klassische Philologie, Slavistik und Vergleichende Sprachwissenschaft in Basel, Lausanne, Fribourg und an der University of Michigan (Ann Arbor), bevor er 2001 in Oxford mit der Arbeit The Languages of Aristophanes: Aspects of Linguistic Variation in Classical Attic Greek doktorierte und sich 2007 an der Universität Basel mit der vorliegenden Studie im Fach Klassische Philologie habilitierte. Seit 2005 ist er Diebold Professor of Comparative Philology an der Universität Oxford.