Juden im Gaumusterdorf
Auf den Spuren ehemaliger jüdischer Nachbarn in Hermeskeil, Schriften des Emil-F
Gass, Erasmus / Richtscheid, /
Erscheinungsjahr:
2018
Beschreibung
1925 hatte Hermeskeil 2795 Bewohner, davon waren 45 Personen Juden. Man kann davon ausgehen, dass sie bis 1933 gut inkludiert waren. Bereits 1926 entstand in Hermeskeil eine Ortsgruppe der NSDAP, deren Aktivitäten sich besonders gegen die ortsansässigen Juden richteten. Mit der Machtübernahme konnten die Nationalsozialisten dann staatlich legitimiert gegen die Juden vorgehen, mit dem Ziel, Hermeskeil - wie ganz Deutschland - judenfrei zu machen. In der 1970 erschienenen Chronik Hermeskeil - Stadt im Hochwald schreiben die Autoren: Bedrückt durch diese Ausschreitungen [Reichspogromnacht] und Zwangsmaßnahmen wanderten die jüdischen Familien von Hermeskeil nach Amerika aus, so dass der Amtsbürgermeister 1942 voll Stolz melden konnte: Hermeskeil ist judenfrei. In diesen Worten werden die ermordeten Hermeskeiler Juden komplett ausgeblendet. Einige Juden waren zwar ausgewandert, die anderen Hermeskeiler Juden lebten ab 1939 in Köln oder Trier. Von dort wurden sie in die Ghettos und Konzentrationslager deportiert. 21 Juden, die in Hermeskeil geboren wurden oder in Hermeskeil gelebt haben, wurden ermordet.
Autorenportrait
Heinz Ganz-Ohlig, geboren 1957 in Hermeskeil. Nach dem Studium der Katholischen Th eologie in Trier und Jerusalem mit Abschluss Diplom und anschließender Ausbildung zum Buchhändler mehrjährige Tätigkeit im Buchhandel. Seit 2002 als Religionslehrer tätig. 2012 erschien seine Publikation: Romika - "Eine jüdische Fabrik".