Beschreibung
Die frühneuzeitliche Geschichtsschreibung und -forschung im Heiligen Römischen Reich wurde großenteils von katholischen Autoren getragen, die bislang in der Forschung noch nicht zusammenfassend gewürdigt wurden. Die Arbeit zeichnet daher, aufbauend auf einer Erfassung aller Historiker zwischen Brügge und Prag, Wien und Münster, das Milieu, die Arbeitsbedingungen, die Publikationsmöglichkeiten, die Rezeption und den ideellen Hintergrund der Gelehrten nach. Ein Teil analysiert die gegenreformatorischen Historiker, die sich besonders mit dem deutschen Mittelalter und der Reichskirche auseinander setzen, um die Angriffe der Reformatoren abzuwehren. Weitere Teile behandeln die späthumanistische Geschichtsschreibung mit ihrer rhetorischen und landesgeschichtlich-patriotischen Orientierung und die höfische Geschichtsschreibung, wobei der Kaiserhof und Österreich sowie Bayern im Mittelpunkt stehen. Ein abschließendes Kapitel beschreibt Möglichkeiten und Grenzen historischer Arbeit katholischer Gelehrter überhaupt.