Beschreibung
Denkmalschutz und Naturschutz sind zwei Disziplinen, die sich dem Schutz und der Pflege kulturhistorisch bedeutsamer Einzelobjekte, aber auch Ensembles und ganzen Landschaften annehmen. Nicht immer gelingt es, dieses Interesse gemeinsam zu vertreten, nicht immer entsprechen sich die disziplinären Zielsetzungen. Dies ist dann der Fall, wenn der Naturschutz sein breites Spektrum der im Bundesnaturschutzgesetz verankerten kulturhistorischen, ästhetischen und ökologischen Argumente für den Schutz von Natur und Landschaft aus den Augen verliert und sich einseitig auf ein Begründungsmuster beschränkt. Die in den letzten Jahren erkennbare Erweiterung des Naturschutzes für kulturalistische Begründungen, die sich auf die Schönheit und Eigenart beziehen, ermöglicht insbesondere eine verstärkte Anbindung an den Denkmalschutz. Die Thematisierung dieses Verhältnisses als Selbst- und Fremdwahrnehmung der jeweiligen Disziplin ist unabdingbare Voraussetzung für diesen Dialog. Die vorliegende Publikation erschließt dieses Verhältnis. Sie versammelt Referate zweier Tagungen, die sowohl die Schwierigkeiten, aber auch die sich unterstützenden Effekte einer Zusammenarbeit deutlich machen. Sie zeigen, dass ein frühzeitiges Zusammenwirken beider Disziplinen, die Förderung des interdisziplinären Austausches und die Nutzung der den einzelnen Disziplinen zur Verfügung stehenden Instrumente, Erfolg versprechender sind als ein interdisziplinärer Kampf um Maximallösungen.