Beschreibung
New Jersey, 2013. Der Literaturprofessor Tanou Nithap hat zum ersten Mal Besuch von seinem kamerunischen Vater Sakio. Der alte Mann bleibt lange, macht sich vertraut mit dem Land und Tanous Nachbarn. In Gesprächen mit den neuen Freunden hört der Sohn erstmals von Begebenheiten aus dem Leben seines sonst so schweigsamen Vaters. Es ist schließlich das unbekümmerte Spektakel einer nachgestellten amerikanischen Bürgerkriegsschlecht, das den Vater an die eigene Vergangenheit erinnert und endlich erzählen lässt: Mit Tanou hören wir vom Kamerun der späten 50er und frühen 60er Jahre. Von Sakios Zeit als Arzt in Bangwa und der Begegnung mit Tanous Mutter, vom Überfall der Rebellen auf die von Franzosen geführte Klinik und Sakios Position zwischen den Fronten. Von seiner Entscheidung für die Befreiungsbewegung und den Kampf im Untergrund, von Gewalt, Zerstörung und so manchem amourösen Abenteuer. Tanou verwandelt die Erzählung des Vaters in einen Roman. Das Spiel mit der Erzählerfunktion erhöht das Lesevergnügen an dieser mitreißenden Geschichte, die Patrice Nganangs Kamerun-Trilogie zum Abschluss bringt.
Autorenportrait
Patrice Nganang, 1970 in Yaoundé/Kamerun geboren, studierte Literaturwissenschaft in Yaoundé, Frankfurt und Berlin. Seit 2000 lebt er in den USA, wo er an der Stony Brook University, New York lehrt. Er ist Autor von Gedichten, Prosa und literaturtheoretischen Arbeiten. Sein Roman "Temps de chien" ("Hundezeiten", Peter Hammer Verlag 2003) wurde mit dem "Prix Littéraire Marguerite Yourcenar" und dem "Grand Prix Littéraire de l`Afrique noire" ausgezeichnet. Sein zweiter Roman "Mont Plaisant" ("Der Schatten des Sultans", Peter Hammer Verlag 2012) stand auf der Short List der "Prix des 5 Continents".