Beschreibung
Der dänische Dichter Adam Oehlenschläger gab seinen einzigen Roman Die Inseln im Südmeere (1826) in zwei Sprachen heraus, wobei er zunächst die deutsche Fassung schrieb und erst danach die dänische Version unter dem Titel Øen i Sydhavet verfasste, die 1824/25, also vor der deutschen Ausgabe erschien. Auf der Basis von Johann Gottfried Schnabels Insel Felsenburg gestaltete der Autor ein völlig neues Werk, das in seiner Fülle von Reflexionen, Prätexten, Zitaten, lyrischen Einlagen, Novellen etc. unter Einbezug von Schnabels zentralen Strukturen und Hauptfiguren als vielschichtiger und dynamischer Text erscheint, der aber bisher sowohl beim Lesepublikum wie in der Forschung nur wenig Beachtung gefunden hat. Die vorliegende Untersuchung beleuchtet anhand von Bachtins und Kristevas Polyphonie- und Intertextualitätstheorien die Mehrstimmigkeit und Vielfalt des Romans, wobei die Zweisprachigkeit ebenso einbezogen wird wie die verschiedenen Fassungen, die von der Erstausgabe teilweise stark abweichen. Detaillierte Analysen zeigen, dass der Roman zu seiner Zeit neuartige literarische Verfahren für die Textproduktion fruchtbar machte.
Autorenportrait
Julia Meier hat in Zürich, Kopenhagen und Basel Skandinavistik und Germanistik studiert. Sie promovierte an der Universität Basel.
Inhalt
Dank
1 Einleitung
2 Die wunderlichen Fata und die Inseln im Südmeere: Grundzüge
3 Polyphone Textgestalt
4 Die Spuren der Prätexte
5 Funktionen der Kunst in einer Biographie: Cyrillo de Valaro
6 Personenkonstruktionen: Weibliche und männliche Stimmen
7 Schauplätze
8 Schauspiele im Text
9 Schlussbemerkungen
Abstract und Keywords
Abbildungsverzeichnis
Siglen und Kürzel
Literaturverzeichnis
Personenregister