Beschreibung
Das zu Ende gehende 20. Jahrhundert ließ den Begriff des Raumes in den Mittelpunkt der wissenschaftlichen, künstlerischen und lebensweltlichen Diskurse rücken. Foucault nannte das 20. Jahrhundert schon 1967 die 'Epoche des Raumes' - in den Kulturwissenschaften spricht man vom 'spatial turn', um die grundlegende Bedeutung dieses Diskurses hervorzuheben. In der Nachfolge entstanden vielfältige Untersuchungen und Thesen, die die umfassende Pluralität des Themas 'Raum' spiegeln. Doch dabei geriet die historische Dimension der Raumbegriffe zu oft aus dem Blickfeld. Raum als Wahrnehmungs- und Ordnungskategorie ist allerdings in Geschichtlichkeit eingewoben. Das Verständnis von Raum und seiner Bedeutung wird in kulturellen diskurs- und systemabhängigen Prozessen entwickelt. Raumvorstellungen und -begriffe fungieren als Ordnungsstrukturen und damit als systemkonstituierende Größen. Eine Synopse divergierender Raumvorstellungen und -realisationen im Horizont historischer Entfaltung scheint daher heute notwendiger denn je zu sein. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung besteht in einer breit angelegten Synopse der Entwicklungen, Begründungen und Auswirkungen der Raumkonzepte, wie sie sich in den Feldern der Kunst, Philosophie, Architektur, Geschichte, Politik, Religion niederschlagen. Der zeitliche Untersuchungsrahmen ist weit gespannt: Der erste Band reicht von der griechischen Antike des 6. vorchristlichen Jahrhunderts bis in den Beginn des 16. Jahrhunderts, der zweite führt die Darstellung bis in die Gegenwart. Die interdisziplinäre Synopse öffnet so den Blick auf die historische Dimension und ermöglicht in besonderer Weise neue Bewertungen gerade auch des Einzelfalls.
Autorenportrait
Bering, Kunibert, Prof. Dr. Studium der Klassischen Archäologie, Kunstwissenschaft und Geschichte in Bochum und Rom, Erstes und Zweites Staatsexamen für das Lehramt am Gymnasium, Tätigkeit im Schuldienst; 1978 Promotion, 1987 Habilitation, 1991-1996 Gastvorlesungen und Lehraufträge an den Universitäten Weimar und Koblenz-Landau (Abt. Landau), seit 1998 Lehrstuhl für Didaktik der Bildenden Künste an der Kunstakademie Düsseldorf; 2007-2010 Gastprofessur an der Universität Bern; seit 2008 Vorsitzender der Unabhängigen Kommission zur Qualitätssicherung des Zentralabiturs NRW im Fach Kunst; Veröffentlichungen zur Kunst des hohen Mittelalters und der Renaissance sowie zur Skulptur des 20. Jahrhunderts, Publikationen zur Didaktik der Bildenden Künste. Rooch, Alarich PD Dr. phil.; Studium der Kunstgeschichte, Geschichte, Philosophie und Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum; 1987 Promotion; 2000 Habilitation in Bremen; langjährige Tätigkeit in verschiedenen Museen und im Ausstellungswesen; Ausstellungsleiter in der Privatwirtschaft; Lehraufträge an den Universitäten Bochum, Essen, Oldenburg sowie an der Kunstakademie Düsseldorf; Privatdozent an der Universität Bremen. Forschungstätigkeiten zur Kunstgeschichte und Architektur vom Mittelalter bis zur Jetztzeit sowie zur Visuellen Kultur, zur Ästhetik, zum Themenkomplex Kunst und Neue Medien und zur Kunstdidaktik.