Beschreibung
Während sich die Psychoanalyse zu Beginn des 20. Jahrhunderts als neue Heilkunst etabliert, entsteht das Kino als heilende Kunst. In diesem Schutzraum werden archaische Bedürfnisse befriedigt, die im Lauf unserer Stammes- und Individualentwicklung verloren gegangen sind. Das Kino ist die moderne Form des Verwandlungskults, bei dem das kollektive Unbewusste sichtbar und erlebbar wird. Hier verschmelzen die menschlichen Begierden, Existenznöte und Obsessionen zwischen Drehbuchautoren, Regisseuren, Schauspielern und ihrem Publikum. Aus dem Blickwinkel der Schicksalsanalyse werden die ideengeschichtlichen Wurzeln dieser Kunstform nachvollzogen. In einer spannenden Reise durch Film, Literatur und Musik entfaltet sich ein Modell, das Kino als Quelle der Kulturanalyse nutzbar zu machen: Was geschieht, wenn wir Filme machen und sie anschauen? Was erfahren wir dadurch über unsere kollektiven Denkmuster in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft?
Autorenportrait
Holger Schumacher arbeitet als freier Autor und Filmemacher. Er ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Sozialanalytische Forschung (DGSF), der Gesellschaft für Psychohistorie und Politische Psychologie (GPPP) sowie Herausgeber der Website filmpsychoanalyse.de.