Beschreibung
Äußere Rekorde, Erstersteigungen und menschliche Höchstleistungen - sie standen häufig im Mittelpunkt, wenn es um die Geschichtsschreibung des Alpinismus ging. Dieser Band hat ein anderes Interesse: Er versucht, den inneren Zuständen der Berggänger und den historischen Veränderungen der Seele beim Bergsteigen auf den Grund zu gehen. Die zugänglichen Quellen lassen erkennen, dass der Drang, auf die Berge zu steigen, eine historisch junge Erscheinung ist. Und sie erzählen erstaunlich offen von Erfahrungen, die im Nachhinein oft als peinlich empfunden wurden: von dem Eingeständnis, am Berg körperlich versagt zu haben, von der Erfahrung von Angst, von ungewohnten körperlichen Irritationen und von einem unerwarteten, tiefen Erschrecken nach dem Erreichen des Gipfels da, wo wir Heutigen uns erleichtert, stolz und glücklich einen Berggruß zurufen.
Autorenportrait
Martin Scharfe, Volkskundler, war Universitätsprofessor für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft an der Universität Marburg an der Lahn und Gastprofessor an der Universität Innsbruck. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Kulturtheorie, Volkskunst und Bilderwesen, Frömmigkeitsgeschichte, Kulturgeschichte des Straßenverkehrs und des Alpinismus.