Beschreibung
Cornelia Schleime ist die Grande Dame der deutschen Malerei. Ihre imaginierten Porträts strahlen Selbstbewusstsein und Stärke aus. Sie feiern die Einzigartigkeit, Würde und Souveränität des Individuums. Dass sich die Figuren gegen Fremdbestimmung, Gleichmacherei und Unterdrückung zur Wehr setzen, ist autobiografisch zu erklären. In der DDR wurde die Künstlerin bespitzelt und drangsaliert. Man wollte sie mundtot und mutlos zu machen. Doch unerschrocken setzte Schleime ihr Schaffen fort. Sie leiste künstlerisch Widerstand. In Fotografien und Filmen zeigte sie auf, was das Regime mit ihr machte. Sie zeigt sich gefesselt und geknebelt. Das Opfer ist die Künstlerin dabei jedoch nie. Sie ist die mutig Aufbegehrende - mit einem Werktitel gesprochen: Ich halt doch nicht die Luft an! Erstmals stellt dieser Band die performten Fotografien und Super-8-Filme der Künstlerin vor, die in der DDR aus Protest gegen das SED-Regime entstanden. Dadurch wird ein ganz neuer Blick auf Schleimes Schaffen gegeben, das eben nicht nur von kunsthistorischer, sondern auch von politischer Bedeutung ist. Text: Juerg Judin, Pay Matthis Karstens, Lena Fritsch.