Beschreibung
Es geht ums Unterwegssein. Gehend, laufend, fahrend, fliegend, zu Fuß, auf dem Arbeitsweg, auf Spaziergängen, Wanderungen, Reisen. Dabei lässt sich vieles erleben und beobachten, über manches nachdenken, sinnieren, raisonnieren. Über Klänge zum Beispiel: Warum ist es so schwierig, die Geräusche eines Krans oder die Laute der Vögel zu beschreiben? Oder über Wolken, vielfältige Gebilde, physikalisch gesehen Ansammlungen feiner Wassertropfen oder Eisteilchen, darüber hinaus Wunderwerke der Ästhetik, der Einmaligkeit, der Wechselhaftigkeit, der Vergänglichkeit. Blumen zeigen uns den ewigen Kreislauf von Wachsen, Blühen, Welken, Vergehen und wieder Entstehen - ein scheinbar sinnloses Kreisen um sich selbst. Ein Kojote im Yellowstone-Nationalpark steht auf einer Anhöhe in lichtdurchfluteter Landschaft, blickt in die Ferne, als ob dort die Wahrheit zu finden wäre, welche Wahrheit auch immer. Seltsame Wesen in Madagaskar, der ältesten Insel der Welt, Versuchslabor der Evolution: Giraffenhalskäfer, Chamäleons, Blattschwanzgeckos, Nektarvögel, Tenreks, Lemuren, darunter Kattas mit den lustigen Ringelschwänzen, die in der Dämmerung von den Bäumen heruntersteigen, sich sammeln, in einer Kolonne zu ihren Schlafstellen in den Felsen wandern, angeführt vom Leitweibchen, die anderen hinterher, zuletzt ein Männchen, das kontrolliert, ob alle da sind.
Autorenportrait
Katrin Züger, 1952 geboren. Studium der Germanistik, Philosophie und Komparatistik sowie der Betriebsökonomie FH. Von 1996 bis 2011 an der Universität Zürich tätig, daneben Lehraufträge an der Universität Zürich in Linguistik und Unterricht an der Schule für Angewandte Linguistik SAL in Zürich. Diverse Fachpublikationen. Von 2011 bis 2016 eigenes Schreibbüro «Text und Kontext». 2012 erschien ihre erste literarische Veröffentlichung «Meine Welt hat in einem Schächtelchen Platz», 2013 folgte «Strandsteine in der Atacama», 2015 «Flaches Land» 2016 «Wolkig, zeitweise Sonne» und 2018 «Tongasoa». Katrin Züger lebt in Aeugst am Albis.