Beschreibung
Drei Freunde spazieren am Strand der malerischen antiken Hafenstadt Ostia. Es ist ein lauschiger Herbsttag zur Zeit der Weinlese. Das Meer untermalt die angeregten Gespräche. Doch dann, vor einer Götterstatue entbrennt plötzlich ein Disput zwischen dem Christ Octavius und dem philosophischen Atheisten Caecilius. Minucius Felix soll als Dritter in der Mitte zwischen beiden Schiedsrichter sein in einem Wettstreit der Argumente auf höchstem Niveau, wo es am Ende nur einen Sieger geben kann. Dieser Dialog ist ein literarisches und apologetisches Meisterwerk des frühen Christentums, als die Lehre der Apostel noch lebendig und frisch war, die Gesellschaft aber argwöhnisch gegenüber den Christen. Minucius Felix berichtet uns kurzweilig und eindrücklich, mit welchen Anschuldigungen die Christen seinerzeit konfrontiert wurden, wie sie sich dagegen wehrten, und gibt uns nebenbei einen Kurs in antiker Mythologie und Geschichte.
Autorenportrait
Marcus Minucius Felix war Anwalt in Rom des 2.Jahrhunderts n.Chr. und führte gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Octavius diverse Prozesse gegen Christen bevor sich beide selbst zum Christentum bekehrten (siehe Kap. XXVIII). Er schrieb darauf zwei apologetische Bücher, von denen uns nur eines erhalten ist: der vorliegende Dialog Octavius. Im Prinzip wissen wir über Minucius Felix heute nur noch das, was er in diesem Buch preisgibt. Er ist damit sein eigener Biograph. Dabei hatte er anderes im Sinne, nämlich die literarische Wiedergabe einer Anekdote, bei der er Augen- und Ohrenzeuge gewesen war: ein anspruchsvolles, aber kurzweiliges Streitgespräch zweier Akademiker über die Religionen und Philosophien ihrer Zeit, das am Ende nicht nur ein Nachruf auf den verstorbenen Freund ist, sondern eine beeindruckende Apologie des frühen Christentums. Minucius Felix wurde damit ein prägender und mehrfach zitierter Apologet der frühen Kirche.