Beschreibung
So wie Heidegger durch seine Lektüren des Altgriechischen das in der deutschen Sprache Denkbare erweitert hat, macht es sich Fabian Heubel in seinem dichten Essay zur Aufgabe, mithilfe seiner Kenntnis der chinesischen Philosophie unser westliches Denken zu verändern. Laozi 6 spricht von Geist, vom Geheim-Gebärenden oder von des Himmel-Erdens Grund. Unter Zuhilfenahme von Goethe und Heidegger, aber auch im Rückgriff auf bestehende Übersetzungen lässt sich das in so viele Richtungen deuten, als würde man einem Weg in eine tiefe Schlucht folgen. Und tatsächlich ist es die Schlucht vor der Haustür, in der Fabian Heubel seine Ideen für diesen philosophischen Essay entwickelt. Darin nimmt er uns an der Hand, als folgte man einem Lotsen, der mal auf dieses, mal auf jenes deutet, ohne dass sich Beliebigkeit einstellt, sondern im Gegenteil ein Verständnis des Seins, das eben kein Zustand, sondern der Weg ist.
Autorenportrait
Fabian Heubel studierte Sinologie, Philosophie und Botanik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. In seiner Dissertation in Philosophie an der TU Darmstadt beschäftigte er sich mit Michel Foucault und der Idee einer kritischen Theorie der Selbstkultivierung. Seit 2001 ist Heubel am Institut für chinesische Literatur und Philosophie der Academia Sinica (Taipeh) tätig. In den letzten Jahren hat er auf dem Gebiet der 'transkulturellen Zhuangzi-Studien' und zum Verhältnis von Kritischer Theorie, Martin Heidegger und Daoismus gearbeitet.