Beschreibung
Der Roman beginnt 1940 mit Gertruds Ankunft im Lebensbornheim Pommern, einer Einrichtung der SS, in der Gertrud diskret Aufnahme zur Entbindung und Betreuung ihres Kindes Rüdiger findet. Das Angebot der SS für Mütter guten Blutes befreit Gertrud aus einer Notlage und fügt sich in ihr Weltbild als überzeugte Nationalsozialistin. Am Ort ihrer Entwicklung und allmählichen Verstrickung in Unrecht und Schuld wird auch ihre Katharsis und Läuterung einsetzen. Das Heim Pommern in Bad Polzin ist der innere Kessel dieser Ereignisse, die sich zwischen 1940 und 1945 abspielen. Somit rankt sich einer der zwei Handlungsstränge um die Geschichte des Lebensborn. Die Verhältnisse und das Leben in diesem Heim bilden den historischen Kontext der fiktiven Geschichte. Gertruds Entwicklung beinhaltet drei Stufen, jede ist mit einem Parteiauftrag der NSDAP verbunden. Mit der sogenannten Eindeutschung polnischer Raubkinder erreicht Gertruds Karriere bei der SS einen traurigen Höhepunkt. Als Gertrud und Rüdiger 1945 vor der Roten Armee fliehen, überschlagen sich die Ereignisse und auch Rüdigers Schicksal nimmt eine überraschende Wendung.
Autorenportrait
Dirk Meißner, 1962 in Dessau geboren, ist als Kriegsenkel mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs aufgewachsen. Mit seinen Romanen, zuletzt Lebensborn Pommern (2020) und Nachkriegswelpen (2020), möchte er Geschichte erlebbar und fühlbar machen. Sein neuer Roman beleuchtet, wie falsche Vorbilder und angepasstes Verhalten zum Nährboden für Schuld und persönliche Entfremdung werden. Der Autor studierte Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1989-1991 arbeitete er als Redakteur bei der Tageszeitung "Der Morgen". Nach einer Laufbahn als Direktor einer Unternehmerbank wechselte er 2012 als Vertriebsleiter in ein Unternehmen der Erneuerbaren Energien.