Beschreibung
Im März 1798 besetzten französische Revolutionstruppen die Schweiz und gründeten die Helvetische Republik. Während die von den Franzosen gebrachte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit von einem Teil der Bevölkerung begeistert angenommen wurde, fürchteten andere den Verlust ihrer Macht und Pfründe. In Nidwalden hetzten katholische Geistliche gegen den Eid auf die neue Verfassung und drängten das Volk in einen aussichtslosen Krieg. Am 9. September 1798 kam es zur Schlacht. Weit mehr Opfer als im Kampf gab es bei den anschliessenden Massakern, als die französischen Soldaten massakrierend, brandschatzend und plündernd das Land verwüsteten. Ein Drama aus zwei Sichten in zwei Geschichten: Der Aufruhr von Stans, von Heinrich Zschokke, einem Anhänger der Aufklärung und Vermittler zwischen dem Volk und der helvetischen Regierung. Der schröckliche Tag am 9. September des Jahres 1798 in Unterwalden, von Kaspar Joseph Lüssi, einem Geistlichen und Gegner der Helvetischen Republik, der das Volk aufhetzte, es aber bei der Schlacht im Stich liess und floh.
Autorenportrait
Heinrich Zschokke (1771-1848) war seinerzeit einer der meistgelesenen und einflussreichsten Schriftsteller im deutschen Sprachraum. Als Sohn eines wohlhabenden Tuchhändlers absolvierte er ein Studium in Philosophie und Theologie. 1795 bereiste er die Schweiz, die zu seiner Wahlheimat wurde. Als ein überzeugter Anhänger der Aufklärung und der Ideale der Französischen Revolution, war er eine zentrale Figur des Übergangs von der alten Eidgenossenschaft zum Bundesstaat. Er wurde 1799 als Regierungskommissär in den aufständischen Distrikt Stans entsandt. Seine Darstellung vom Aufruhr von Stans erschien erstmals im Jahr 1804 im 2. Band der «Historischen Denkwürdigkeiten der helvetischen Staatsumwälzung».