Beschreibung
Analysiert man die Untersuchungsergebnisse zu großen internationalen Blackouts der letzten Jahre, so wurde in vielen Fällen eine unangemessene Koordination von Schutzsystemen nachgewiesen. Die Koordination ist ein essentieller Bestandteil der elektrischen Energieversorgung, denn sie dient dem Ausschluss von Gefahren für den Menschen, dem Schutz der Infrastruktur vor Beschädigung und dem Erhalt des elektrischen Energieversorgungssystems als funktionelle Einheit. Die Koordinationsaufgabe wird nach derzeitigem Stand von Schutzexperten vorgenommen. Deren Erfahrung und Sorgfalt ist maßgebend für die Qualität der Koordination. Automatismen und qualifizierende Methoden existieren kaum oder kommen derzeit (noch) nicht zum Einsatz. Um unter den stetig wachsenden Anforderungen moderner Netze weiterhin Netz- und Schutzsicherheit zu gewährleisten, sind neue Methoden zu etablieren. Der vorliegende Beitrag zeigt, wie mit Hilfe von mathematischer Optimierung und Bewertung die Koordinationsherausforderung für multivariate Netzzustände zukünftiger Netze gelöst werden kann.
Autorenportrait
Jochen Fuchs studierte Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Es folgte eine Zeit als Berater für ein Unternehmen im Bereich der elektrischen Energieversorgung in Bonn. Im Anschluss war er bis Ende 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Elektrische Energiesysteme der FAU beschäftigt. Während dieser Zeit entstand der vorliegende Beitrag. Jochen Fuchs ist derzeit in der Entwicklung für Spannungsregelsysteme in einem Nürnberger Unternehmen tätig.