Beschreibung
Auf der Alpe Auf fast 1.900 m Höhe am Ende des Tales gelegen, liegt meine Alpe. Eine von 8 Alphütten und Bauernhäusern, auf der Karte als Grossalpe bezeichnet, rechts vom Sertigbach über eine kleine Holzbrücke zwischen Gasthaus Walser-huus und dem Sertiger Wasserfall zu erreichen. Ich habe die Alpe ganzjährig gemietet. Im Sommer kann man mit dem Auto bis vor die Tür fahren, was den Transport von Gepäck und Lebensmitteln sehr erleichtert, sobald aber Schnee liegt, ist unten an der Holzbrücke Schluß und die Grossalpe nur noch zu Fuß zu erreichen. Die ältesten Teile meiner Alphütte sind um die 250 Jahre alt, im Jahr 1949 wurde der 1. Stock aufgebaut. Über der Eingangstür findet sich nach alter Walsertradition im Türbalken, dem sog. Obertürner, die Inschrift 19 A.I.49. Und mit dem zusätzlich angebrachten Hauszeichen wurden vielfach auch Gerätschaften in der Landwirtschaft oder Möbel gekennzeichnet.Im Lawinenwinter 1999 hatte eine Lawine den damals noch angebauten Stall zerstört, nach einem wohl ziemlich langwierigen Genehmigungsverfahren konnte als Ersatz für den nicht wiederaufgebauten Stall ein Anbau realisiert werden, in dem sich jetzt Bad und ein Gästezimmer befinden. .Nach einem etwa halbstündigen Anstieg, immerhin im schattigen Wald, hat man die Höhe erreicht, auf der es am Berghang entlang Richtung Süden zur Erbalp geht. Man passiert wilde Tobel mit reissenden Gebirgsbächen, findet immer wieder die dicken gelben Trollblumen an den Bachläufen, und erreicht nach gut 2 Stunden die Erbalp, die von der Alphirtin Zitta aus Südtirol bereits seit 16 Jahren im Sommer bewirtschaftet wird. Wenn man sie sprechen hört, wird man durch ihren Dialekt unwillkürlich an Louis Trenker erinnert, der ja auch immer am liebsten "hoch droben am Berg" seine Geschichten erzählt hat.
Autorenportrait
Der Autor lebt und arbeitet in Stuttgart und besucht schon seit vielen Jahren sommers wie winters regelmäßig die Schweizer Berge und Seen. Häufig im Oberengadin unterwegs, über Neujahr oft in den Berninahäusern, früher noch öfters im Wallis zum Skilaufen, in Lugano und Locarno und den malerischen Seitentälern des Tessin, aber auch im Rosenlaui, in Luzern, Engelberg, Vals und in Flims. Die ersten Reisen bis ins Wallis fanden noch mit einem 34 PS VW Käfer statt, die Region Graubünden direkt südlich des Bodensees liegt inzwischen aber eher im bevorzugten, da auch über das Wochenende gut erreichbaren Einzugsgebiet. Vor einiger Zeit bot sich die Gelegenheit, im Sertig bei Davos eine Alphütte zu mieten, die inzwischen zum Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen und Aufenthalte geworden ist.