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Mirabeau

Herrmann, Konrad
Erscheinungsjahr: 2013
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783732245789
Sprache: Deutsch
Umfang: 168
Format (T/L/B): 1.0 x 22.0 x 15.0 cm
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Jenny Herrmann beschreibt das abenteuerliche, facettenreiche Leben des Grafen Mirabeau, der 16 Jahre in den Gefängnissen des französischen Königs litt und unter dem Einfluss der Aufklärer, wie Voltaire, Montesquieu, Diderot und Rousseau, sowie der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung seine Ideen von einer gerechteren Gesellschaft ausbildete. Als Vertreter des dritten Standes brachte er während der Französischen Revolution zahlreiche Gesetzesentwürfe ein, die eine konstitutionelle Monarchie mit umfangreichen Rechten für das aufstrebende Bürgertum verankerten. Die Arbeit beleuchtet Mirabeaus Verhältnis zu den Frauen, seine Gedanken zum Staatswesen, seine Beziehungen zu Preußen, sein ambivalentes Verhältnis zum französischen Hof, den er während der Revolution heimlich unterstützte. Diese Schrift hatte Jenny Herrmann ursprünglich als Dissertation angelegt. Die Emigration nach dem Machtantritt Hitlers, der Ausbruch des zweiten Weltkriegs und die Atmosphäre stalinistischer Indoktrination in der sowjetischen Besatzungszone verhinderten, dass sie einem Promotionsverfahren zugrunde gelegt werden konnte. Dennoch hat dieses Buch, das 1940 als akademisches Lehrbuch an der Universität Tartu erschien, seinen Wert in der Forschung über Mirabeau behalten.

Autorenportrait

Jenny Herrmann (1904 - 1982) entstammte ärmlichen Verhältnissen. Das Studium der Romanistik, das sie aufnahm, musste sie sich durch Arbeit als Hauslehrerin selbst finanzieren. 1931 lernte sie in Berlin den hochbegabten jüdischen Slawisten Dr. Leopold Silberstein kennen, und sie heirateten. Nach dem Machtantritt der Nazis 1933 emigrierten sie nach Prag und führten ungeachtet ständiger Existenzsorgen ein erfülltes geistiges Leben in den Gelehrtenzirkeln der Stadt. Nach der Besetzung der Tschechoslowakei blieb sie mit ihren beiden halbjüdischen Kindern in Prag zurück, während ihr Mann , der an der Universität Tartu in Estland lehrte, 1941 von Faschisten ermordet wurde. Jenny Herrmanns Leidensweg während der Nazi-Okkupation endete 1945 mit der Befreiung Prags durch die Sowjetarmee. Sie würdigte die Solidarität ihrer tschechischen Freunde während der faschistischen Besetzung und in den chaotischen Wochen nach dem 8. Mai 1945. Ende 1946 kehrte Jenny Herrmann mit ihrer Familie nach Halle in die sowjetisch besetzte Zone zurück und wurde Lehrerin an der Arbeiter- und Bauern-Fakultät und 1952 in Berlin Historikerin am Museum für Deutsche Geschichte. Warmherzig verfolgte sie den Entwicklungsweg ihrer Kinder.

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