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Die Sozioökonomisierung der Antike

Aufstieg und Fall eines Forschungsansatzes zwischen Nationalökonomie und Altertumswissenschaft

Erscheinungsjahr: 2022
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783731615187
Sprache: Deutsch
Umfang: 250
Format (T/L/B): 22.0 x 14.0 cm
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, lange nach der Renaissance und während die Industrialisierung ganze Gesellschaften umkrempelte, wurde ausgerechnet die Antike für einige Wissenschaftler noch einmal zum Schlüssel für das Verständnis der Gegenwart. Denn auf der Ebene der Gesellschaftsentwicklung ließen sich - so die Vorstellung der Historischen Schule der Nationalökonomie - kulturübergreifende Regelmäßigkeiten entdecken, die auf die Existenz von im Hintergrund wirkenden Gesetzen hindeuteten. Mit der Erkenntnis einer solchen allgemeinen Gesellschaftsentwicklung, hoffte man, der gegenwärtigen Sozialpolitik die Richtung weisen und die Geschichtsschreibung revolutionieren zu können. Die vorliegende Studie unternimmt einen Streifzug durch die Frühgeschichte der deutschen Gesellschaftsgeschichtsschreibung des Altertums und beginnt in einer Zeit, in der die Idee, das Verständnis der Vergangenheit auf die Erforschung der damals herrschenden Gesellschaftsverhältnisse zu stützen, selbst noch neu war und entsprechend faszinierende Erkenntnisse versprach. Sie untersucht den Ursprung sozioökonomischer Antikebetrachtungen im Umfeld der Historischen Schule der Nationalökonomie und verfolgt das Herüberwachsen ihrer theoretisch-methodischen Vorstellungen in die Geschichts- und Altertumswissenschaften. Schließlich zeichnet sie den Niedergang dieses von der Historischen Schule inspirierten Forschungsprogramms nach, der sich infolge der verschiedenen Methodenstreitigkeiten der Sozial-, Wirtschafts- und Geschichtswissenschaften unweigerlich ergab. Von der Scharnierstelle einer Wissenschaftsgeschichte der Ökonomie, der Geschichts- sowie der Altertumswissenschaft aus werden in übergreifender Perspektive insbesondere auch die Beiträge von Robert von Pöhlmann, dem eine eigene Fallstudie gewidmet ist, sowie des jungen Max Weber in eine gemeinsame Tradition mit Roscher, Hildebrand, Knies Rodbertus und Lorenz von Stein eingeordnet.

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