Beschreibung
'Beim Lesen der Geschichten bin ich in meine eigene Kindheit zurückversetzt worden. Viele Erinnerungen wurden wieder geweckt und brachten mich zum Schmunzeln. Einiges hat sich in den letzten fünfzig Jahren verändert. Gleich geblieben ist aber, dass man unseren Dialekt in anderern Landesteilen nur teilweise versteht. Umso mehr freut es mich, dass Margrith Bohren den Mut hat, Geschichten in Mundart zu schreiben. Gerade meine Generation wird viel Freude an diesem Werk haben. Sie braucht Vergleiche, Ausdrücke und Wörter, welche heute kaum mehr verwendet werden und so in Vergessenheit geraten könnten. Sie trägt dazu bei, dass unser schöner Dialekt erhalten bleibt. Dank der phonetischen Schreibweise wird es auch für jene Leserinnen und Leser möglich, die Texte zu lesen und zu verstehen, denen der Grindelwalder Dialekt nicht geläufig ist. Bildlich und lebhaft schildert sie, wie sich das Leben von Kindern in der Mitte des 20. Jahrhunderts in Grindelwald abgespielt hat. Der Unterschied von damals zu unserer heutigen Wegwerfgesellschaft und zum Leben im Überfluss wird dem Leser eindrücklich, aber auch mit einer guten Portion Humor vor Augen geführt. Wer lässt heute noch Kinderschuhe mit neuen Sohlen versehen, oder welches Kind würde in unserer Zeit für 20 Rappen noch ein langes Gartenbeet jäten?' Aus dem Vorwort von Marianne Bomio-Rubi Leseprobe: Von dämm Momänt aan, waa dr Bärnerhof den Betriib uufgnuun heed, hei mier Chind yser Eltren chuum mee gseen. Eppa grad no am Wuchen endi, es ungrads Mal an em Wirtesunntig, old unter Tags an er Randschtund, wes o der Wirt mid syr Frou fertigbracht heed, en Ougenblick si an e Tischeggen im Office z setzen. Meischtens aber ischt d Mueter beschäftigti gsyn. Si hed regelmässig miesse d Serviertechtri ableesen, zum Znacht - Table dhôte hed das denn virnääm gheissen - bim Service hälfen, im Chäller bin de Läbesmittlen naa dem Rächten gseen und ir Chuchi gschouen, dass d Chechi - e firchterlich rabiati Person - ds Chuchi mässer uusschliessi zum Schnyden bruucht. Die hed nämmli e Vorliebi gchäben, Differänzen mid dem Tranchier-Bschteck z leesen. Inhalt Es Gländer schtatt en erschti Gschicht / Schnapsidee / D Chindergumsla / Dr Cresta Run / Frisch gsoled Schue / Wirfelzucker u Reschocherzi / Nääischuel gägen e tooti Schpraach / Dr Graaf vo Luxemburg / Frelein Giessbach / Uf die einte waarted mu old Tanta Greet / Glossa
Autorenportrait
Margrith Gössi-Bohren Geb. 1943 in Grindelwald, Betriebsökonomin und Geschäftsfrau, lebt seit bald fünfzig Jahren in der Innerschweiz. Schreibt in Deutsch und Mundart (Grindelwalder Dialekt), Prosa, Lyrik, Metarismen. Porträtiert wurde die Autorin in der Literarischen Innerschweiz (Ulrich Suter 2011), und im Rahmen der Sammlung der Schweizer Poesie (2013) hat sie den Kanton Schwyz vertreten.