Beschreibung
Der Mensch im kosmischen Kontext - physisch, seelisch und geistig Die drei Vorträge, die Rudolf Steiner am 20., 21. und 22. Juli 1923 in Dornach hielt, sind bereits im Band 225 der Gesamtausgabe unter dem entsprechenden Titel erschienen. Ihre gesonderte Herausgabe, verbunden mit Erläuterungen des Herausgebers Harald Haas, rechtfertigt sich aufgrund ihrer gedanklichen Geschlossenheit und eminenten Aktualität. Rudolf Steiners Darstellung der drei grundlegenden Perspektiven Anthroposophie - der physischen, seelischen und geistigen - beginnt jeweils mit Beobachtungen über Phänomene unseres Bewusstseins und führt zur Schilderung der kosmischen Beteiligung am Wesen des Menschen, wie sie sich dem initiatorischen Blick ergibt. So zeigt sich auf der einen Seite, wie der Mensch unentwegt aus dem Kosmos heraus neu geschaffen wird, und auf der anderen Seite, wie der kalte, lieblose Intellektualismus den Verlust dieser Liebe durch ihre Spiegelung in Erotik und Sexualität wettzumachen versucht. Die Vorträge berühren zahlreiche Themen, die gegenwärtig wieder an die Oberfläche drängen und nach spiritueller Klärung verlangen.
Autorenportrait
Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn, heute Kroatien), geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: 'Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.' Diese Überzeugung leitete ihn auch in seiner Tätigkeit als Goethe-Herausgeber in Weimar, als Schriftsteller, als Redakteur und Vortragsredner in Berlin, später in Dornach und an vielen anderen Orten Europas. Seine durch Bewusstseinsforschung erweiterte Sichtweise, die er 'Anthroposophie' (Weisheit vom Menschen) nannte, ermöglichte es ihm, auf zahlreichen Lebensgebieten praktische und tiefreichende Impulse zu geben, stets mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation. Nach der Trennung von der Theosophischen Gesellschaft, deren Deutscher Sektion er zunächst als Generalsekretär vorstand, wirkte bei der Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft mit. Im Goetheanum in Dornach bei Basel bekam die Gesellschaft ihr Zentrum 'Freie Hochschule für Geisteswissenschaft'. Als der Doppelkuppelbau aus Holz durch Brandstiftung zerstört wurde, stellte sich Rudolf Steiner an die Spitze der neu begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen und ist in der 'Rudolf Steiner Gesamtausgabe' zum großen Teil ediert.