Beschreibung
Robert Mayer wurde von seiner Familie wiederholt gedrängt, seine Lebenserinnerungen niederzuschreiben. Er tat sich schwer damit, denn wir Schweizer sind in der Regel sehr wortkarg, wenn es um persönliche Erinnerungen geht. Robert Mayer erlebte eine schwere Jugend. Zuerst starb sein Vater als Soldat im Ersten Weltkrieg. Dann starb seine Mutter nach einer dreimaligen Krebsoperation. Sie hatte vier Kinder. Robert war erst sieben Jahre alt, sein jüngstes Geschwister nicht einmal fünf. Die Wiler Bürger zeigten sich sehr großzügig und erbarmten sich der vier Waisen. Sie schenkten ihnen das Schweizer Bürgerrecht, denn ihre Mutter war ja vor ihrer Hochzeit Schweizerin gewesen. Der Großvater hatte in Wil ein Amt bekleidet und in Deutschland herrschte damals eine schlimme Inflation. Es ist erstaunlich, was dieser Bub aus dem Waisenhaus Wil alles erlebt und erlitten hat. Er wurde Lehrling, Rekrut, Schreinermeister und Vater von acht Kindern. Im Militär brachte er es zum Adjutant-Zugführer und im wirtschaftlichen Bereich zum Unternehmer. Er stand ganz allein im Leben, kein starker Vater und kein reicher Onkel standen hinter ihm. Immer wieder musste er mit allen Schwierigkeiten allein fertig werden - und er wurde damit fertig dank seines starken Willens und seiner großen Lebenserfahrung. Die Memoiren von Robert Mayer enthalten auch interessante Details aus der Geschichte der Stadt Wil und aus der Schweizer Geschichte der letzten Jahrzehnte. Das Buch enthält aber auch interessante soziale Aspekte. Es zeigt, wie schön ein echtes Familienleben wirklich funktioniert, wenn Vater und Mutter zusammenhalten. Die Kinder brauchen Hilfe, aber sie tragen dann auch zur Geborgenheit in der Familie bei.