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> Cornelias Gedanken strudelten durcheinander. >> Ihm gefielen vor allem die apfelgroßen, straffen, vermutete Helga. >> In großen Töpfen rührend hatte ihr die Mutter neben dem Kochen auch die Männer erklärt. >> Nichts Individuelles. Ihr spielt einfach Frauen. >> Ich glaube, ich muss zum Arzt, dachte Martha. Aber wie einem Arzt absonderliche Schweineträume erklären? >> Eines Morgens, beim Blick in den Spiegel, erschrak Anne darüber, wie viel Zeit vergangen war seit dem vorigen Tag. >> Ich stand auf und fasste Bad ohne Umschweife an. >>">

Nackte Helden und andere Geschichten von Frauen

Erscheinungsjahr: 2003
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783708231228
Sprache: Deutsch
Umfang: 172
Einband: Gebunden

Beschreibung

Komik und Tragik der Beziehungen zwischen den Geschlechtern bilden den Reiz in den Erzählungen von Irene Prugger, die in "Nackte Helden und andere Geschichten von Frauen" versammelt sind; aber damit ist das Reservoir bei weitem nicht ausgeschöpft: Hier paaren sich nicht bloß Geschlechter, sondern Ironie und Gefühl, Witz und Aberwitz, Alltag mit ganz und gar nicht Alltäglichem, hier prallen Fantasie und Wirklichkeit aufeinander. Cornelia, Helga, Bea, Margret, Rosa, Martha und Hilde, Penelope, Anna, Luise und Susanne, Klara, Lisa, Ines: Sie tragen Namen, die Frauen in Irene Pruggers Geschichten; nur eine Namenlose wird mit "liebe gnädige Frau" angesprochen, und natürlich von einem Mann. Wie im Leben eben, möchte man sagen. Richtig, auch im wirklichen Leben tragen Frauen Namen, oder werden mit "liebe gnädige Frau" angesprochen. Aber nur in wirklicher Literatur liest man, so wie hier, von ihren Schicksalen, zugespitzt auf wenigen Seiten. Spannungsreiche Dramaturgie und raffinierter Perspektivenwechsel in fesselnder Prosa. >> Cornelias Gedanken strudelten durcheinander. >> Ihm gefielen vor allem die apfelgroßen, straffen, vermutete Helga. >> In großen Töpfen rührend hatte ihr die Mutter neben dem Kochen auch die Männer erklärt. >> Nichts Individuelles. Ihr spielt einfach Frauen. >> Ich glaube, ich muss zum Arzt, dachte Martha. Aber wie einem Arzt absonderliche Schweineträume erklären? >> Eines Morgens, beim Blick in den Spiegel, erschrak Anne darüber, wie viel Zeit vergangen war seit dem vorigen Tag. >> Ich stand auf und fasste Bad ohne Umschweife an. >>

Rezension

Aufgenommen in die ORF-Bestenliste im Juli und im August 2003 Aufgenommen in die Bücherbestenliste für 2003 im "Falter" "Die Heldinnen, die die Tiroler Autorin (Jahrgang 1959) in den Mittelpunkt ihrer fünfzehn Geschichten stellt, werden vom Leben nicht gerade bevorzugt, und sie wissen das auch. Am Ende behaupten sie sich aber trotzdem. Das macht die Pointen der Erzählungen aus, die genauso locker wie ironisch weibliche Lebensentwürfe umkurven, ohne dass die nackten Heldinnen leichtfertig dem Spott preisgegeben würden." Der Standard, Stephan Hilpold "Es gibt Bücher, aus denen möchte man ganz viele Sätze zitieren. Aber was zeigen einzelne Sätze? Und dann möchte man erklären, wie sie geschrieben sind, mit welcher Genauigkeit, Detailfreude, mit welchem Esprit. Aber das sind ja nur Wörter (und dazu ziemlich abgegriffene). Wenn es sich, wie in diesem Fall, um Erzählungen handelt, dann möchte man die Themen, die Geschichten wiedergeben oder zumindest andeuten - aber es sind so viele, so viel bedeutsames, vieldeutiges, angedeutetes pralles Leben ..." Falter, Kirstin Breitenfellner "Liebeslust und Liebesfrust, das sind die Themen, die es der Tirolerin Irene Prugger in ihrem neuen Erzählband angetan haben. Eine amüsante und doch auch verstörende Lektüre." ORF Kultur "... präsentiert die 44-jährigen Tirolerin eine Reihe von unterschiedlichsten Frauengestalten in kleinen, fein geschriebenen Porträts. Irene Prugger ist eine vielseitige Autorin, die in ihren Erzählungen, Romanen und Hörspielen unbeirrt ihren stilistischen Weg geht. In ihrer konzisen Prosa zeichnet sie mit wenigen, zumeist sehr sicher gesetzten Strichen alltägliche Milieus und Situationen, in denen ein (bitteres) Lachen und ein verzweifeltes Schluchzen nahe beieinander liegen." Tiroler Tageszeitung "Wie so oft wird der Leser auch hier mit dem Ende überrascht, das zum Weiterdenken anregt. Fast ausnahmslos unterhält die Autorin ihre Leserschaft mit Ironie und Gefühl." www.literaturkritik.de, Adelheid Seim "In den fünfzehn Geschichten geht es um heldenhafte Rollenerwartungen und ihre reziproke Umsetzung in die Realität. Je größer das erotische Bild um so kleiner seine Ausführung, und Ausführung heißt unter anderem auch Verführung. Im Sound hängen die Schicksale nämlich wie in einem Schnitzlerschen Reigen zusammen und ergeben einen dichten Roman, der eben raffinierterweise nicht als Roman bezeichnet ist. Irene Pruggers Geschichten sind voll von Überraschungen, die Erkenntnis ist im ersten Anblick als nette Aufmerksamkeit einer Bonbonniere aufgetischt, aber schon beim ersten Aufwickeln der Gefühlsdonuts stellt sich heraus, daß diese Dinger alle doppelt scharf sind, nämlich scharf in Erotik und Ethik." Helmuth Schönauer "Es sind meist Alltagsschicksale, die teils tragisch, teils ironisch zu kleinen Geschichten festgemacht werden. Obwohl überspitzt und daher nicht platt realistisch, verraten sie eine bemerkenswerte Menschenkenntnis ..." ekz-Informationsdienst "Es hat Irene Pruggers brillanter Stil an sich, dass Tragisches plötzlich zum Lachen anregt und beste Unterhaltung mit Botschaft kombiniert wird, ohne dass man ein überflüssiges Rufzeichen ausmachen kann." Literaturhaus Wien, Otto Licha "Die Tiroler Autorin Irene Prugger ist eine großartige Erzählerin. Mit ihrem nunmehr dritten Buch, dem Erzählband 'Nackte Helden und andere Geschichten von Frauen', erfährt auch die Öffentlichkeit schön langsam davon. ... Der Titel verspricht aber nicht zu viel, vielmehr entspricht er in seiner Anschaulichkeit und seiner geradezu liebevollen Bloßstellung und der eindeutigen Festlegung auf den weiblichen Blick genau den 15 Geschichten des Bandes, die lebendig, atmosphärisch, spannend, voller gewitzter Wendungen und fast durchwegs ironisch vom Verhalten, Lieben, Leiden, Träumen und Sterben der menschlichen Spezies der Gegenwart zwischen Hall in Tirol, Wien, Jesolo und dem Reich der Phantasie aus der Perspektive von Frauen erzählen." Kleine Zeitung, Winfried Gindl "Man wird sich dieses Buch nach dem Lesen gerne in seine Bibliothek stellen, um es immer wieder einmal durchzublättern. Dann wird man auf die eine oder andere prägnante Stelle stoßen, an die man sich genau erinnert, weil sie eben nur hier so steht. Und dann wird der Wunsch aufkeimen nach den nächsten Texten dieser Autorin. Und eigentlich ist ja das das Schönste, wenn eine Autorin beim Leser Neugier auf immer mehr weckt. Das ist bei Irene Prugger schon immer der Fall gewesen." Literaturhaus Innsbruck, Bernhard Sandbichler "Unterm scharfen Blick auf den ganz normalen Wahnsinn der Geschlechter stehen die Männer nackt da." Falter, Klaus Nüchtern "In den 15 Geschichten erzählt die in Tirol lebende Autorin von Frauen: ihren stürmischen Jugendjahren, ihren Beziehungen, ihrem Älterwerden. Nicht ohne Ironie über das weibliche und das männliche Geschlecht lässt sie ihre Figuren Abenteuer im Alltag erleben. Dabei prallen die Fantasie und die Wirklichkeit aufeinander, auf Sehnsüchte folgen ernüchternde Begegnungen." Wiener Zeitung, Gerald Schmickl

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