Beschreibung
Schon in den zwanziger Jahren hat Arnolt Bronnen den Schundroman als radikale Form der Hochliteratur verstanden. Das Banale, das sich wortgeschichtlich vom Konsens über das Gemeinsame ableitet, ist Kennzeichen der Gegenwart, auch der gegenwärtigen Lektüre; auch der gegenwärtigen ,Hohen Literatur"? Den Grundlagen und Widersprüchen des Banalen in der Gegenwartsliteratur gehen die Essays dieses Bandes nach. Aus dem Inhalt: Kulturphilosophische Aspekte: Peter Strasser: Über das Banale; Artur R. Boelderl: "Muß unter Sterblichen auch das Hohe sich fühlen"? Zur Ehrenrettung des Banalen in Literatur und Philosophie. Literaturtheoretische Aspekte: Günther A. Höfler: Die (Para)Avantgarde und der literarische Troß: Franz Joseph Czernin: Das Hohe und das Banale. Bemerkungen zu einigen verbreiteten Einseitigkeiten oder Missverständnissen. "Postmoderne" Niederungen: Gerda E. Moser: Sinnverschiebungen, Entlastungen, Spiel. Aus den Niederungen der Postmoderne; Karin Fleischanderl-Ernst: Die Wiederkehr des Ewiggleichen. Wie Fliegen in Bernstein. Exempla docent: Wendelin Schmidt-Dengler: "Es ist alles egal" (Thomas Bernhard). Von Kothurn zum Filzpatschen - der Begriff des Tragischen und seine erträgliche Banalisierung in der österreichischen Literatur: Bernhard, Bauer, Jandl; Gerhard Fuchs: Kolportage und Unterhaltung in den Romanen von Lilian Faschinger, Josef Haslinger und Gerhard Roth. So banal eine Praxis: Sylvia Treudl: Über die Banalität einer Existenz. Am Beispiel Wiener Frauenverlag.