Beschreibung
Die Sarabande ist der wohl widersprüchlichste Tanz aus dem Zeitalter des Barock. Ursprünglich als 'Zarabanda' in Spanien von kaum zu überbietender Deutlichkeit in der pantomimischen Darstellung des Geschlechtsverkehrs, mutierte sie im Laufe des 18. Jahrhunderts zu einem gravitätischen Schreittanz, der gehobenen sozialen Schichten und ernsten und würdevollen Sujets zugeordnet wurde. So spiegelt die Sarabande wichtige Aspekte europäischer Sittengeschichte vom 16. bis in das 18. Jahrhundert wider. Dementsprechend variantenreich ist ihr musikalisches Erscheinungsbild mit mehreren rhythmischen Mustern und einer Bandbreite im Tempo von 'grave' bis 'prestissimo'. Die vorliegende Arbeit reflektiert beispielhaft an der Sarabande sowohl soziokulturelle Aspekte als auch Fragen der Aufführungspraxis. Mit vielen Notenbeispielen und Abbildungen.