Beschreibung
EIN LUTHERISCHER THEOLOGE AUS TIROL ALS BEGRÜNDER DER NASSAUISCH-WEILBURGISCHEN LANDESKIRCHE
Mit einer Edition der erhaltenen Aufzeichnungen Kaspar Goldwurms. (Tagebuch 1546 bis 1555)
In der evangelischen Kirchengeschichte Hessens hat er einen festen Platz, in Tirol ist er in Vergessenheit geraten: Kaspar Goldwurm aus Sterzing (1524-1559) gilt als Begründer der weilburgischen Landeskirche. Goldwurm studierte u. a. bei Martin Luther und Philipp Melanchthon an der Universität Wittenberg und musste 1541 seine Tiroler Heimat aus religiösen Gründen verlassen. 1546 von Graf Philipp III. von Nassau nach Weilburg berufen, entwarf der junge Theologe die erste evangelische Kirchenordnung für die Grafschaft Nassau-Weilburg.
Er war auch schriftstellerisch tätig und erregte vor allem durch sein "Wunderwerck und Wunderzeichen Buch", das unerklärliche Vorkommnisse und Wundergeschichten beschreibt, Aufsehen.
Die 12 Beiträge dieses Buches von unterschiedlichen Autoren befassen sich mit Leben und Wirken des nur 35 Jahre alt gewordenen Reformers und betten es in den zeitlichen Rahmen ein. Im Anhang werden zudem die erhaltenen tagebuchartigen Aufzeichnungen Kaspar Goldwurms vorgestellt.
Aus dem Inhalt:
KLAUS AMANN
Stillschweigende Übernahme. Zur Rezeption mittelalterlicher Erzählstoffe in Kaspar Goldwurms‚ Wunderwerck und Wunderzeichen Buch‘
WINFRIED FREY
Kaspar Goldwurm, das Buch Genesis und die "Suppen vnnd bauch prediger"
JOACHIM KNAPE
Kaspar Goldwurms "Schemata Rhetorica" (1545)
ERWIN KOLLER †
Kaspar Goldwurms‚ Wunderwerck und Wunderzeichen Buch‘ (1557): Geschichte als Geschichten
ERIKA KUSTATSCHER
Zum biographischen Umfeld des Kaspar Goldwurm - eine sozialisationstheoretische Annäherung
FERNANDO MAGALLANES
Die Bedeutung der reformatorischen Bestrebungen um die Mitte des 16. Jahrhunderts in Spanien: Friedrich Schillers "Don Carlos" und die historische Wirklichkeit
HEINZ NOFLATSCHER
Agrarische Lohnarbeit in Sterzing in der Reformation (Deutschordenskommende, Stadtspital, ca. 1540)
ASTRID VON SCHLACHTA
Zwischen Aufbruch, Anerkennung und Vertreibung - evangelisches Leben in Tirol in der Frühen Neuzeit
JOHANNES SCHWITALLA
Antirömische Polemik in Kaspar Goldwurms‚ Wunderwerck und Wunderzeichen Buch‘ (1557)
ANDREAS VONACH
Die Rezeption alttestamentlicher Wundererzählungen
im‚ Wunderwerck und Wunderzeichen Buch‘ des Kaspar Goldwurm
NORBERT RICHARD WOLF
Aus der Bibel ausgezogen und erkleret. Kaspar Goldwurms Bibelarbeit
Anhang
Kaspar Goldwurms "Tagebuch" (1546 bis 1555), nach der Ausgabe von Max Ziemer mit einem Vorwort herausgegeben von WINFRIED FREY
Weitere Bücher des Autors:
"Hans Vintler: Die Blumen der Tugend (1411)"
"Hippolytus Guarinonius"
"Vigil Raber. Zur 450. Wiederkehr seines Todesjahres"
"Literatur und Sprache in Tirol. Von den Anfängen bis zum 16. Jahrhundert"
"Osterspiele. Texte und Musik"
"Fastnachtspiel - Commedia dell`arte. Gemeinsamkeiten - Gegensätze"
Autorenportrait
Der Herausgeber
Max Siller, Ao. Univ.-Prof. Dr., geb. 1946, Studium der Germanistik und der Klassischen Philologie (Latein, Griechisch) an der Universität Innsbruck, wo er in Forschung und Lehre im Fachbereich Ältere deutsche Sprache und Literatur tätig ist. Forschungsschwerpunkte u.a.: Editionswissenschaft, Dramenforschung, Sprachgeschichte, Territoriale Literaturgeschichtsschreibung des Mittelalters und der Frühneuzeit (Tirol und seine Nachbarräume).