Beschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Politische Geographie, Note: 12 Punkte, Philipps-Universität Marburg (Geographie), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll sich mit der Beantwortung folgender Forschungsfragen auseinandersetzen: Wie wird in der Wertschöpfungskette im Altkleiderkreislauf Wert generiert? Inwiefern handelt es sich bei Altkleidern um neue Ware? Wie wird die Wertschöpfungskette reproduziert? Warum handelt es sich beim afrikanischen Altkleidermarkt um einen spezifischen Fall von Altkleiderabnehmer? Hieraus wird die These aufgestellt, dass der Einfluss des Altkleiderkreislaufs in und durch Deutschland auf den afrikanischen Textilmarkt kurzfristige positive Effekte hat, jedoch in der langen Sicht wirtschaftliche und soziale Probleme entstehen. Um eine theoretische Basis für eine Wertschöpfungskette der Altkleiderexporte im Allgemeinen geben zu können, werden im ersten Teil dieser Arbeit die Wertschöpfungsketten in das Konzept der Global Value Chains, kurz "GVC" von Gereffi & Fernandez-Stark eingebettet. Daraus werden Aspekte in den Textilherstellungs-, Recyclings- und Wiederverwertungsketten, in diesem Fall Secondhand/ Altkleider, abgeleitet und versucht, diese durch die Theorie zu erklären. Zum praktischen Verständnis wird im Anschluss ein struktureller Rahmen gegeben. Dieser soll Prozesse, AkteurInnen und auch Zahlen verdeutlichen, um das Thema abseits, in Einklang mit der theoretischen Basis, begreiflich zu machen und dadurch einen wissenschaftlichen Beitrag zu dessen Verständnis leisten. Daraufhin werden die Ergebnisse, welche durch die Interviews mit der DRK, einer Sortierfirma und der Fairwertung e.V. wiedergegeben und in einen Rahmen gesetzt, welche die Wertschöpfungskette verdeutlicht. Eingebettet in die Theorie ist es Ziel, Einblicke in einen Teil dieser Wertschöpfungskette zu erlangen. Schließlich soll die These verifiziert oder falsifiziert werden. Deutschland ist mittlerweile einer der weltweiten Spitzenreiter im Verbrauch von neuen Textilien. Einerseits kristallisiert sich dafür als Grund das steigende Kapital heraus, andererseits gilt der eigene Konsum als Möglichkeit, die Altkleider danach abgeben zu können. Diese Möglichkeit des Spendens entsteht durch verschiedene Wertschöpfungsketten. Im Laufe der Zeit und vor allem durch die beschleunigte Globalisierung der letzten Jahrzehnte, sind immer neue Ebenen von Verkettungen entstanden, welche sich weltweit manifestiert haben. Dazu zählt einerseits die Entstehung der Neuware durch das Recyceln dieser, andererseits auch Altkleider, die durch Wiederverwendung in den Kreislauf zurückgeführt werden.