Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Interaktionen können nicht einfach abgebrochen werden. Daher sind Sprecher auf Beendigungsstrategien angewiesen, mit denen sich ein Gespräch sukzessive aber geordnet zu einem Abschluss führen lässt. Es sind solche Strategien, die die Gesprächsforschung seit ihrer Entstehung ausführlich beschrieben hat. Diese Arbeit verwendet diese Analyseergebnisse als Basis für eine relevante Erweiterung des Themenkomplexes: die Beendigungsphase soll im Kontext der Beziehungspflege der Sprecher betrachtet werden. Dafür ist das Konzept der Gesichtswahrung zentral. Der Ansatz ist schon lange in der Pragmatik etabliert, kommt in der Konversationsanalyse allerdings kaum oder nur am Rande zum Einsatz. Das verwundert, ermöglicht die Untersuchung von face work, ein von Goffman geprägter Begriff, doch einen deutlich differenzierteren Blick auf Sprecheraktivitäten. Im Folgenden werden zunächst einige Arbeiten zur Gesprächsbeendigung und zur Gesichtswahrung zusammengefasst. Es wird aufgezeigt, dass die Gesprächsbeendigung ein generell heikler Gesprächsabschnitt ist, der den Sprechern besondere Mühen abverlangt. Davon ausgehend soll anhand authentischer Sprachdaten gezeigt werden, welche konkreten Strategien, verbaler und nonverbaler Art, die Sprecher einsetzen, um eine Gesichtsgefährdung in der Abschlussphase zu vermeiden.