Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Universität Koblenz-Landau (Germanistik), Veranstaltung: DaZ, DaF, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat in der Comedy- und Medienlandschaft ein Phänomen stattgefunden, welches die Massen polarisiert. Diverse Künstler türkischer Herkunft haben damit begonnen, in einem verstümmelten, überspitzten Slang zu reden und damit ganze Fussballstadien zu füllen. In der Wissenschaft ist dieser Slang als Kiezdeutsch bekannt, in den Medien eher abwertend als Kanakendeutsch. Was diese Künstler mit vollem Bewusstsein praktizierten, ist für viele Jugendliche leider der tatsächliche Sprachgebrauch. Mehrheitlich steht man diesem Phänomen kritisch gegenüber und nur vereinzelt treten Stimmen aus der Forschung auf, welche diese Sprachvariation als Soziolekt oder normale Jugendsprache verteidigend in Schutz nehmen. Hinzukommend ist die Diskussion um die Defizite des deutschen Bildungssystems allgegenwärtig und der dringende Handlungsbedarf scheint unausweichlicher denn je. Eine ausschlaggebende Determinante der Bildungsmisere ist die Mehrsprachigkeit innerhalb des Bildungssystems. Schaut man sich deutsche Schulen genauer an, so sind SchülerInnen nicht-deutscher Herkunft schon längst in das gewohnte Bild integriert. Eltern, Schüler und Lehrer scheinen sich damit glücklicherweise abgefunden zu haben. Lange ging man davon aus, das Integration ein automatischer Prozess sei, der sich von selbst vollziehe. Jedoch gehen mit dem Begriff Einwanderungsland auch einige Verbindlichkeiten und Aufgaben für eine Nation einher. In der vorliegenden Arbeit untersucht der Autor die bildungstheoretische, aber vor allem auch linguistische Thematik der Mehrsprachigkeit und sucht ferner nach Ursachen der Problematik und Maßnahmen zur Auflösung der Zweiklassen-Gesellschaft innerhalb der Schule. Schließlich muss auch Bürgern nicht-deutscher Herkunft eine moderate Chance auf Bildungserfolge geboten werden.