Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich VWL - Wettbewerbstheorie, Wettbewerbspolitik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Wettbewerbspolitik), Veranstaltung: Aktuelle Probleme der Wirtschaftspolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Gesellschaft - also im Rahmen friedlicher Zusammenarbeit von Menschen - gibt es zwei Methoden der Geschäftsführung. Die eine ist bürokratisches Wirtschaften, die andere gewinnorientiertes Wirtschaften. In dieser Seminararbeit soll eine Auseinandersetzung mit ersterem Organisationsprinzip - der Bürokratie - stattfinden. In dieser Arbeit soll bürokratisches Handeln mit Hilfe der Wirtschaftstheorie dargestellt werden. Es wird versucht, das Verhalten der beteiligten Akteure zu verstehen, um so Erklärungen und auch mögliche Lösungen für die Problematik der Verschwendung zu finden. 2. ÖKONOMISCHE THEORIE DER BÜROKRATIE Bereits vor fast einem Jahrhundert stellte Max Weber Untersuchungen zum Organisationsprinzip der Bürokratie an. In seinem soziologischen Werk Wirtschaft und Gesellschaft erklärt Weber das Aufkommen und die Verbreitung der Bürokratie. Er lobt die technische Überlegenheit und den rationalen Charakter öffentlicher Verwaltungen, der von Regeln und Zweck beherrscht werde, genauso wie das maschinenmäßige Funktionieren der Bürokraten, die ihre regelgebundenen Dienste im Sinne der Allgemeinheit vollzögen. Ein voll entwickelter bürokratischer Mechanismus verhält sich zu Diensten der anderen, genau wie eine Maschine zu den nicht mechanischen Arbeiten der Gütererzeugung. Präzision, Schnelligkeit, Eindeutigkeit, Aktenkundigkeit, Kontinuierlichkeit, Diskretion, Einheitlichkeit, straffe Unterordnung, Ersparnisse an Reibung, sachlichen und persönlichen Kosten sind bei streng bürokratischer spezieller monokratischer Verwaltung durch geschulten Einzelbeamte auf das Optimum gesteigert. Auch die moderne Wirtschaftstheorie - vornehmlich die (Neue) Institutionenökonomik und die Ökonomische Theorie der Politik - hat sich in den letzten Jahrzehnten dem Thema der Bürokratie und damit dem Verhalten ihrer Akteure, den Anreizstrukturen und möglichen Problemen beschäftigt und damit das Feld nicht-marktlicher Entscheidungen betreten. Diese Außermarktliche Ökonomik (Frey, 1991) ist vor allem unter dem Begriff Public-Choice bekannt. Sie versucht durch die Übertragung des ökonomischen Verhaltensmodells (Homo Oeconomicus) auf diese nicht-marktlichen Gebiete - wie der Bürokratie - Verhaltensweisen und Problematiken zu verstehen. Individuen sind sowohl im Markt, als auch im Staat von Eigeninteresse geleitet.