Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Warum liefern sich viele Jugendliche mit der Polizei zum Teil aus nichtigen Anlässen Straßenschlachten? Warum werden terroristische Handlungen begangen?1 Diese und andere Fragen stellen sich viele Menschen jeden Tag, wenn sie ihren Blick auf die Fernsehnachrichten oder die Titelschlagzeilen der großen Tageszeitungen richten. Gerade in diesen Tagen, in denen NATO-Kampfjets militärische Ziele im von Serben bedrohten Kosovo ins Visier nehmen, stellt sich auch mir täglich die Frage nach dem Warum. Welche Motive hinter den sichtbaren Handlungen stecken, ist für den Außenstehenden meist nur vage zu erahnen. Es ist kaum zu erkennen, welche Umstände uns in Europa die gemeinsame Währungseinheit gegeben haben, die im kommenden Jahrtausend die D-Mark in ihrer Funktion ablösen wird? Oder was veranlaßte Europa, die nach Beendigung des Kalten Krieges zur Nutzlosigkeit degradierte NATO weiter zu erhalten? Schon lange beschäftigt mich die Frage, was Menschen zu ihren Handlungen treibt. Und nicht erst seit der Handlungstheorie Max Webers, die dies angeblich erklären kann, beschäftigt dieses Faktum die Menschheit. Bei näherer Betrachtung dieser Theorie wird mir zwar bewußt, daß eine Analyse der Handlungsentscheidungen in den angesprochenen Fällen möglich ist, doch bin ich mir nicht sicher, ob sich Alltagshandlungen wie der Erwerb einer Tageszeitung und weitreichende politische Entscheidungen wie die Einführung des Euro oder die Erhaltung der NATO auf die Bestimmungsgründe der Handlungstheorie Max Webers zurückführen lassen. Immer wieder hat man die Kategorien [.] als Theorien verstanden, die die Wirklichkeit erfassen sollen.2 In dieser Arbeit soll nun die Überprüfung der Möglichkeit dieser Zurückführung der Wirklichkeit auf die Theorie erfolgen. Zunächst wird die Handlungstheorie in den betreffenden Ansätzen dargelegt. Dann soll die Analyse der angesprochenen Anwendungsbeispiele ein Ergebnis bringen. 1 Ralf Twenhöfel: Handeln, Verhalten und Verstehen. Entwicklungsschritte zum Motivverstehen, München 1982, S. 229. 2 Friedrich H. Tenbruck: Methodologie und Sozialwissenschaften, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 1986, 38. Jahrgang, S. 28.