Beschreibung
Es ist ein einmaliger Vorgang innerhalb der mehr als zweitausendjährigen Geschichte der christlichen Kirchen: Zum ersten Mal entsteht ein grundlegender theologischer Neuansatz, ein neues Paradigma für das theologische Denken insgesamt, an der Peripherie der Weltgesellschaft und der Kirche. Die eigentlichen Subjekte dieser Theologie sind die Armen, ihre Gemeinden und Selbstorganisationen. Nach 50 Jahren beschreibt einer der Väter dieser neuen Theologie, Leonardo Boff, diesen radikalen Standortwechsel und zeigt anhand zweier zentraler Herausforderungen auf, wie sich die Befreiungstheologie selbst weiterentwickelt hat: einmal, indem sie die weibliche Dimension Gottes und den besonderen Bezug der Frauen zum Leben selbst mit einbezog, und vor allem, indem sie den Schrei der geschundenen Erde ebenso ernst nahm wie den Schrei der Armen und zu einer Ökotheologie der Befreiung wurde.
Autorenportrait
Leonardo Boff, Prof. Dr. theol., geb. 1938 in Concórdia (Brasilien), war Professor für Theologie in Petrópolis und Professor für Ethik und Spiritualität in Rio de Janeiro. Er zählt zu den Gründervätern der Theologie der Befreiung und trug wesentlich zu deren Weiterentwicklung bei. Boff ist Träger des Alternativen Nobelpreises, einer der Autoren der Erdcharta und insgesamt einer der erfolgreichsten theologischen und spirituellen Autoren der Gegenwart.