Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Universität Wien (Politikwissenschaft), Veranstaltung: M1/SE Aktuelle Theoretisierungen von Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Colin Crouch, Professor für Governance und Public Management an der University of Warwick in Großbritannien und prägende Figur der Postdemokratie-Debatte in der Politikwissenschaft, hinterfragte, wie sich die Demokratie seit Ende des Ost-West-Konflikts bis in das gegenwärtige Jahrzehnt entwickelt hat, wie Demokratie heute zu definieren ist und welche Herausforderungen momentan die entscheidendsten sind. Crouch spricht dabei von einer paradoxen Situation, in der sich die Demokratie seiner Meinung nach gegenwärtig befindet (er bezieht sich in seinen Ausführungen etwas unscharf auf die gewachsenen Demokratien Westeuropas, Japans, der Vereinigten Staaten und anderer Teile der industrialisierten Welt): Einerseits gebe es heute mehr Demokratien als je zuvor - sofern man zur Festlegung dieses Begriffes den Indikator lediglich auf (halbwegs) freie und faire Wahlen beschränke, so Crouch. Aber es wolle kein großer Optimismus mehr aufkommen, erläutert er dennoch ernüchtert, je differenziertere Indikatoren man für die Begriffsdefinition von Demokratie heranziehe. Die politischen Partizipationsmöglichkeiten der Bürger in modernen Demokratien werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst(bspw. Lobbys, Spin Doktoren), und die gilt es laut Crouch zu analysieren. Demokratie ist nicht gleich Demokratie - es handelt sich hier um keinen statischen, sondern überaus dynamischen Begriff. Eine geeignete, zeitgemäße Definition muss daher gefunden werden. Ziel dieser hier vorliegenden Arbeit ist die Beantwortung der Fragen: Wie ist Demokratie gegenwärtig begrifflich am geeignetsten zu fassen und durch welche Art von Politik ist sie heute geprägt? Welchen Stellenwert räumt Crouch dabei der Bürger-Partizipation ein (auch im Vergleich zu anderen Wissenschaftlern wie bspw. Jacques Rancière)? Welche äußeren Einflussfaktoren wirken auf die Demokratie von heute ein? Wie lässt sich der Postdemokratie-Ansatz in die aktuellen Theoretisierungen der Politik einordnen und welche Erklärungs- und Praxisrelevanz weist er auf?