Beschreibung
Die Rede vom Körper und der Körperlichkeit des Menschen zeigt sich im theologischen Diskurs als riskant und prekär. Im Gegensatz zur und Ewigkeit Gottes und Absolutheit des Geistes zeigt sich der Körper in seiner Hinfälligkeit, Vulnerabilität und Relativität. Theologisch schien der Körper dem Heil bzw. der Heilwerdung des Menschen jahrhundertelang im Weg zu stehen. Als Gefängnis oder gar "Grab der Seele" versuchte man ihn zu depotenzieren und somit vom eigenen Menschsein abzustreifen. Dieses Denken hatte verheerende Folgen für das Selbstverständnis des Menschseins an sich und führte in der Geistes- und Theologiegeschichte, insbesondere im Blick auf die Frau, zu einer dramatischen Abwertung der Geschlechtlichkeit des Menschen. Die theologische Rede von der Inkarnation Gottes und die Wunderheilungen Jesu stellen zu dieser negativen Sicht auf den Körper und zu den hegemonialen Dominanz- und Herrschaftsprinzipien einen Gegendiskurs dar. Anhand der Heilungsgeschichte von der blutflüssigen Frau wird der irdische Körper als Ort der Dynamisoffenbarung Gottes und als Wendepunkt vom Unheil zum Heil betont. Eine christologische Skizze zur Heilsrelevanz des Körpers schließt diese Arbeit ab
Autorenportrait
Der Autor ist Benediktinermönch in der Abtei Sankt Bonifaz in München und Andechs. Er arbeitete als staatlich examinierter Krankenpfleger. Er absolvierte ein Studium der Pflegewissenschaft (MScN) und ist Magister der katholischen Theologie. Grundlage dieses Werkes ist die Qualifikationsarbeit, die er im Bereich der Fundamtaltheolgie absolvierte.