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Wie demokratiefähig ist der Islam?

Akademische Schriftenreihe V74600

Bod
Erscheinungsjahr: 2007
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783638795111
Sprache: Deutsch
Umfang: 80
Auflage: 2. Auflage

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 2,00, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach den Anschlägen vom 11.September wird der Islam in den westlichen Massenmedien immer wieder als eine Religion dargestellt, welche als monolithisches Gebilde erscheint und a priori als nicht demokratiefähig gilt. Als Beleg für diese Unvereinbarkeitsthese werden Argumente von westlichen Islam- und Politikwissenschaftlern wie Samuel Huntington angeführt, die die Demokratie als ein spezifisch westliches Phänomen sehen und den Islam auf Grund seiner geschichtlichen Entwicklung und religiösen Grundannahmen als eine Kultur begreifen, welche von einem grundlegend anderen Weltbild als dem des Westens ausgeht. Damit sei der islamische Extremismus gar keine religiöse oder ideologische Verengung der eigentlichen Lehre des Islam, sondern bereits in dieser angelegt, wenn nicht gar ihre logische Konsequenz. Im Wesentlichen lassen sich die Begründungen dieser These auf zwei Muster zurückführen: (1) Der Koran und die Sunna werden auf Aussagen untersucht, die mit einer Volksherrschaft nicht vereinbar sind. Als Ergebnis wird festgestellt, das im Islam Religion und Staat untrennbar miteinander verbunden sind und aus diesem Absolutheitsanspruch zudem abzuleiten ist, dass die nichtdemokratischen Vorschriften des islamischen Rechtssystems verbindlich sind. (2) Mit einer empirischen Untersuchung der gesellschaftspolitischen Verhältnisse in der islamischen Welt wird belegt, dass keine muslimischen Demokratien existieren. Die Gegenthese, nach welcher der Islam auch als eine liberale Religion zu sehen ist und eine demokratische Interpretation des Koran und der Sunna zulässt, wird jedoch von vielen Muslimen vermittelt. Im Folgenden werde ich versuchen, die Begründungsmuster der Verfechter der Unvereinbarkeitsthese zu relativieren und die tatsächlichen Ursachen der Demokratiedefizite herausarbeiten. In den Anlagen werden Beispiele für demokratische Auslegungungen der Religion vorgestellt. Um deutlich zu machen, dass diese Interpretationen nicht auf einer westlichen Sichtweise des Islam beruhen, wird hier ausschließlich auf Veröffentlichungen muslimischer Autoren zurückgegriffen.

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