Beschreibung
Die Studie will den unbeachteten Wandel des frühislamischen Motivs eines apokalyptischen Abessiniers, «Dhu‘l Suwayqatayin al-Habaschi», der Mekka zerstören soll, bis zu seiner Integrierung in Prophetien des 5. Kreuzzugs und in der «Recuperatio»-Literatur nach dem Verlust von Akkon im Jahre 1291 rekonstruieren. Gleichzeitig untersucht sie eine unbekannte eschatologische Bedrohungszone am Horn von Afrika, die in mittelalterlichen Karten eine Allianz zwischen Kreuzrittern und Abessiniern gegen den Islam insinuiert. Die Studie gibt Antworten auf folgende Fragen: Wie wurden eschatologische Erwartungen in Weltkarten konfiguriert, wie konnte das Horn von Afrika zu einer gegen den Islam gerichteten eschatologischen Region werden und wie konnte ein Hadith-Motiv in anti-islamische Prophetien und Rückeroberungspläne Eingang finden?
Autorenportrait
Mordechay Lewy studierte Mediävistik in Jerusalem. Er trat in den Diplomatischen Dienst ein und war bis zu seinem Ruhestand Botschafter beim Vatikan. Anschließend erfolgte die Promotion an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.