Beschreibung
Die Ereignisse nach dem 11. September 2001 und die jüngsten gesellschaftlichen Umbrüche im Nahen Osten, der Irak-Krieg, der Bürgerkrieg in Syrien, der fortdauernde Konflikt in Afghanistan, aber auch die interkulturellen Probleme innerhalb Deutschlands machen deutlich, wie wichtig die Bilder und Vorstellungen sind, die sich der 'Westen' vom traditionell auf den Begriff des 'Orients' gebrachten Nahen und Mittleren Osten macht. Die Beiträge dieses Bandes geben Aufschlüsse über das Verhältnis von Identität und Alterität, von Selbst- und Fremdbildern im Verhältnis der deutschen Kultur und Gesellschaft zum 'Orient'.
Autorenportrait
Axel Dunker, Professor für neuere und neueste deutsche Literaturgeschichte und Literaturtheorie an der Universität Bremen; Forschungsschwerpunkte: Postkoloniale Studien, Literatur und Holocaust, Gegenwartsliteratur. Michael Hofmann, Professor für neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der Universität Paderborn; Forschungsschwerpunkte: Aufklärung/Weimarer Klassik, Peter Weiss, interkulturelle Literaturwissenschaft, deutsch-türkische Studien.
Inhalt
Inhalt: Dieter Heimböckel: Der Orient-Diskurs in der Kultur- und Zivilisationskritik um 1900 – Winfried Eckel: Spiegelung, Rahmung, Integration. Zu Funktion und Verwendung von Orientbildern bei Stefan George – Volker Mergenthaler: «Vereinigungen». Max Dauthendeys
und das Phantasma «Orient» – Jan Gerstner: Zwischen Rausch und Fremdenlegion. Friedrich Glausers Maghreb – Alexander Honold: Orientalismus am Wendepunkt. Zur kulturellen Topographie von Franz Werfels Roman
– Herbert Uerlings: Abraham und das Opfer der Kultur. Zur Kritik einer orientalischen Meistererzählung in Michael Roes’
– Mirjam Springer: «gewohnter blick durchs okular» - Thomas Klings
– Axel Dunker: «Vor dem Fenster pfiff ein Vogel Bulbul». Der Holocaust, Israel und der Orient bei Katharina Hacker – Laura Beck: Orientalismus in Martin Mosebachs
– Norbert Otto Eke: «Es gibt keinen Sieger außer Gott». Dialog im Raum der Schrift: Thomas Lehrs Roman
– Stefan Hermes: «Guten Morgen, Afghanistan!» Der Bundeswehreinsatz am Hindukusch als literarisches Sujet – Michael Hofmann: Postmoderne Inszenierungen weiblicher Körper in Räumen der Tradition und der Modernisierung: «Orient» bei Emine Sevgi Özdamar.