Beschreibung
Welche Rolle spielt die Gruppensprache bei der kollektiven Identitätskonstruktion in der Migration? Das Beispiel der Wolgadeutschen in Argentinien, die nach über 250 Jahren seit der ersten Auswanderung die ursprüngliche Sprache und Kultur aufrecht erhalten haben, eignet sich im besonderen Maße zur Beantwortung dieser Frage. Diese Studie wertet 381 Fragebögen und 12 Interviews quantitativ und qualitativ aus, um das Thema aus einer interdisziplinären Perspektive zu beleuchten. Sprachkenntnisse, -verwendungen und Einstellungen der Mitglieder der untersuchten Gruppe, Sprachkontaktphänomene in ihrer Rede sowie die Frage nach dem ethnic revival und dem kollektiven Gedächtnis werden miteinander in Verbindung gesetzt, um einen umfassenden Einblick in die untersuchte Fragestellung zu geben.
Autorenportrait
Anna Ladilova wuchs in Russland, Schweden und Deutschland auf. Nach dem Studium der Romanistik, Slavistik, Anglistik, DaF und Volkswirtschaftslehre ist sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für spanische und portugiesische Linguistik an der Universität in Gießen tätig, wo sie auch promoviert wurde.