Beschreibung
Alle Parteien versprachen in den 1960er Jahren großzügige Programme zur Freizeitplanung. Die Freizeitpädagogik wollte die Menschen vorbereiten auf die Freizeitgesellschaft, in der die Arbeit beiläufig erledigt wird und freie Zeit dominiert. Dann aber zehren Krisen, Konsumwettbewerb, Globalisierung und Arbeitslosigkeit die Produktivitätsgewinne auf. Freizeitpolitik verschwindet, die für alle nutzbare Infrastruktur für Freizeit und Erholung wird zugunsten einer Kulturpolitik für die alten und neuen Bildungsschichten vernachlässigt. Verloren sind die demokratischen Dimensionen der Freizeitpolitik. Der allzu kontur- und inhaltlose Freizeitbegriff kann nicht wieder belebt werden. Interessanter ist daher die Beschäftigung mit einer neuen sozialkulturellen Strukturpolitik, bei der die Kulturpolitik sich als Teil einer demokratischen Gesellschaftspolitik neu erfindet.
Autorenportrait
Dieter Kramer, geboren 1940, ist außerordentlicher Professor an der Universität Wien, lehrt dort sowie in Innsbruck, Marburg und Salzburg. Er war in der kommunalen Kultur- und Freizeitpolitik der Stadt Frankfurt am Main tätig und Mitglied der Enquete-Kommission Kultur in Deutschland des Deutschen Bundestages.
Inhalt
Inhalt: Freizeitpädagogik und Freizeitpolitik in Deutschland von den 1960er bis zu den 1980er Jahren – Vorbereitung der Menschen auf die erwartete Freizeitgesellschaft – Verlust der gesellschaftspolitischen Dimensionen der Kulturpolitik. Inhaltsverzeichnis