Beschreibung
«Diegetische Leser» und ihre romantischen Weltkonzepte stehen im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Ein zentrales Thema des russischen Realismus sind illusionsgenerierende Lektüren und ihre fatalen Wirkungen auf den Leser. An ausgewählten literarischen Werken wird die Demontage der über die romantischen Prätexte vermittelten Wirklichkeitsmodelle aufgezeigt und untersucht, welche neuen, ‘realistischen’ Weltentwürfe den demontierten Modellen entgegengesetzt werden. Über die Textanalyse hinaus möchte diese Studie in Form eines «Querschnitts» durch den russischen Realismus wesentliche ideologische Entwicklungen skizzieren und konzeptuelle Anregungen für das Verstehen der Mentalitätsepoche geben.
Autorenportrait
Maja Nemere wurde 1973 in Bonn geboren und studierte in Hamburg Ostslavistik und Romanistik. Von 2005 bis 2010 war sie am Institut für Slavistik der Universität Hamburg als Wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt.
Inhalt
Inhalt:
Die «Erziehung der Gefühle» –
Die Destruktion des Ästhetischen –
Die Rettung des Ästhetischen –
Der Kampf um die Autorschaft –
Gedoppelte Simulationen, oder: Das Phantomselbst des Herrn Goljadkin –
Die Pathologie eines Selbstentwurfes, oder: Die Kritik des reinen Denkens. Inhaltsverzeichnis