Beschreibung
Minderheiten entstehen durch Überformungen, wenn Dritte in das Territorium eindringen und zur Mehrheit anwachsen, sowie durch selbstgewählte oder erzwungene Migration, aber auch durch Einladung. Konstitutiv für das «Alte Europa» ist die fürstliche Einladung an Volksgruppen, sich als Funktionselite am wirtschaftlichen, politischen oder kulturellen Aufbau des Landes zu beteiligen. Durch den Blick in die Geschichte Polens und der Türkei, Rußlands und Österreichs, aber auch des Deutschen Reiches und des Stauferreiches läßt sich Wichtiges für eine Zukunft des Miteinanders im Europa des 21. Jahrhunderts lernen. Das Collegium PONTES Görlitz-Zgorzelec-Zho?elec hat unter Schirmherrschaft der Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, der Republik Polen und der Tschechischen Republik eine Reihe eminenter Wissenschaftler und geistiger Exponenten eingeladen, gemeinsam über Minderheiten nachzudenken und mögliche Zukunftswege und Möglichkeiten aufzuzeigen. Der vorliegende Band versammelt die zentralen, in Görlitz diskutierten Texte; weitere Beiträge wurden unter www.kultur.org veröffentlicht.
Autorenportrait
Matthias Theodor Vogt ist Professor für Kulturpolitik/Kulturgeschichte an der Hochschule Zittau/Görlitz und am IHI Zittau sowie Direktor des Instituts für kulturelle Infrastruktur Sachsen.
Jan Sokol ist Professor für Philosophie an der Karls-Universität Prag.
Dieter Bingen ist Direktor des Deutschen Polen-Instituts Darmstadt.
Jürgen Neyer ist Professor für Politikwissenschaft an der Europa-Universität Viadrina.
Albert Löhr ist Professor für Sozialwissenschaften am Internationalen Hochschulinstitut Zittau.